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Anlässlich des 10jährigen Jubiläums des internationalen Festivals raumbezogener Künste "Kryptonale" werden sich 43 Künstler aus sechs Ländern mit dem Thema Unter Spannung: Energie und Synergie auseinandersetzen.
Seit 1994 erarbeitet die künstlerische Leitung der Kryptonale in verschiedenen Besetzungen (derzeit Karen Bartram, Christine Meierhofer, Henry Mex und Iris Sputh) interdisziplinäre Projekte bzw. lädt Künstler zu genreübergreifenden Konzerten, Tanz-Performances, Raum-, Licht- und Klanginstallationen sowie Video- und Computerprojektionen ein. Dabei sollen die raumbezogenen Arbeiten verschiedenster Kunstgattungen den Dialog in den einmaligen Räumen des Großen und Kleinen Wasserspeichers, Prenzlauer Berg anregen.Dieses Jubiläum steht im Zeichen der europäischen Zusammenarbeit und präsentiert erstmalig die Koproduktion Oltre il deserto spazio (jenseits des leeren Raumes) des italienischen Komponisten Nicola Sani, dem Ensemble Alter Ego (I) und den Computerdesignern und Videokünstlern der englischen Gruppe D-Fuse.
Ein Raum wird verschaukelt. Das Io-Ensemble installiert eine Wipp-Lounge im Großen Wasserspeicher. Das Publikum kann sich mit Schaukeln und Klanghängematten in den Genuss von ungewöhnlichen Hörerlebnissen schwingen. Es ist eine Raum-/Klanginstallation des Io-Ensembles (Karen Bartram, Christine Meierhofer, Henry Mex, Iris Sputh) (D) und Gästen, Komponisten/innen aus Deutschland (Paul Modler), Italien (David Monacchi) und Frankreich (Lynn Pook). Dieser Ort bietet mit seinem Kreisgängen die Möglichkeit Licht- und Klangereignisse so auszurichten, daß sich ihre Wahrnehmung innerhalb eines Meters oder gar in wenigen Zentimetern drastisch ändert. Daraus entstand die Idee, an solchen Punkten dem Publikum das bewegte Verweilen auf eigens entworfenen Pendelobjekten anzubieten. Es wird ein mehrkanaliges Soundsystem mit ausgewählten Lautsprecherpositionen als Arbeitsgrundlage für die mitwirkenden Komponisten installiert. Hinzu kommt die gleichzeitige Bespielung der Klanghängematten der Künstlerin Lynn Pook, mit dem das Io-Ensemble dem großen "äußeren" Klangraum des Wasserspeichers den inneren Klangraum des eigenen Körpers entgegenstellt.
Währenddessen macht im Kleinen Wasserspeicher das Discjockey Ensemble Berlin mit Entropie dem Publikum hörbar, daß die perfekte Unordnung zeitlos ist. Dazu wollen sich die drei DJs, jeder ausgestattet mit eigenen Lautsprechern, in den Kleinen Wasserspeicher verteilen. Die verschiedenen Mischpulte sind dabei so untereinander verbunden, dass die musikalischen Impulse zwischen den Musikern zirkulieren können. So kann eine musikalische Entwicklung, ausgehend von der totalen Gleichschaltung über verschiedene Entwicklungsebenen bis hin zur maximalen Unordnung, (Entropie) entstehen.
Die Arbeit, auf\'s glatteis, von Hanna Hartman (S) zeigt, wie man mit nur einer Kochplatte und ein bisschen Eis unbekannte Geräusche und unerwartete Klänge erzeugen kann.
Kryptonale 10 - Internationales Festival raumbezogener Künste
17. bis 26. September 2004 in den Wasserspeichern, Berlin Prenzlauer Berg
http://www.kryptonale.de