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„Lebenswege“ zeichnet das 18. Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd vom 21. Juli bis 13. August auf vielfältige Weise nach: Rund 50 Veranstaltungen, darunter 25 Konzerte mit herausragenden Interpreten, Meisterkurse für Orgelimprovisation und Solo-Gesang, Seminare, Gottesdienste und Künstlergespräche, berühren Grundfragen des Menschen nach dem „Woher“ und dem „Wohin“.
Von der Qualität des Festivalprogramms über-zeugten sich im vergangenen Jahr 15.600 Besucher. Besondere Höhepunkte des FestivalsMit einer Uraufführung aus dem 8. Internationalen Kompositionswettbewerb für zeitgenössische geistliche Musik wird das Festival am 21. Juli eröffnet. Musikalische Linien von der Geburt bis zum Tod werden gezogen, vom Eröffnungskonzert (22. Juli) mit Kantaten aus Bachs „Weihnachtsoratorium“, aufgeführt vom Dresdner Kammerchor und Barockorchester, hin zum „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms mit dem Freiburger Bachchor im Schlusskonzert (12. August). Einen absoluten Höhepunkt verspricht „The English Concert & Choir“ (Leitung: Andrew Manze), eine der weltweit führenden Barock-Formationen. Das Ensemble widmet Johann Sebastian Bach ein glanzvolles Programm (6. August). Der Bachchor Mainz, L’arpa festante München und namhafte Vokalsolisten unter der Leitung von Ralf Otto garantieren eine hochkarätige Aufführung des Händel-Oratoriums „Jephta“ (1. August). „Cantus Cölln“, ein Vokalensemble, das seit Jahren unter Leitung von Konrad Junghänel für Virtuosität und Klangkultur in vollendeter Form steht, gastiert erneut beim Festival und führt „Sprüche von Leben und Tod“ in barocken Vertonungen von Leonhard Lechner und Heinrich Schütz auf (9. August).
Höhepunkt der fünf Orgelkonzerte wird das Solo-Recital von Daniel Roth (Paris) am 29. Juli sein. Der weltweit renommierte Organist wird in diesem Jahr mit dem „Preis der Europäischen Kirchen-musik“ ausgezeichnet und steht so in der Reihe mit den Dirigenten Peter Schreier, Eric Ericson und Frieder Bernius sowie den Komponisten Dieter Schnebel, Petr Eben, Krzysztof Penderecki und Arvo Pärt. Den Auftakt zu Daniel Roths Konzert mit Werken von Bach, Franck, Saint-Saëns, Widor und Alain bilden am Vorabend das Abschlusskonzert seines Orgel-Meisterkurses und eine Hommage von inzwischen namhaften Schülern aus ganz Europa (28. Juli).
Der Mailänder Organist Sergio Paolini ist mit Werken vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zu hören, darunter Kompositionen von Baldassare Galuppi, Antonio Vivaldi und Marco Enrico Bossi (4. Au-gust). Ebenfalls einen besonderen künstlerischen Akzent verspricht das Orgelkonzert mit Judit Hajdók aus Budapest. Die in ganz Europa gefragte Konzertorganistin präsentiert sich mit Werken von Franz Liszt, Dezsö Antalffy-Zsíros und Marcel Dupré (11. August).
Claus Gunter Biegert versammelt um den Bachchor Konstanz und das Vokalensemble Zürich hochkarätige Vokalsolisten und 16 Instrumentalvirtuosen. Zusammen bringen sie das Oratorium „Der vierte König“ des schweizerischen Komponisten Ulrich Gasser zu Gehör (27. Juli). Ein Klassiker der modernen Oratorienliteratur, Arthur Honeggers „König David“, mit dem der Komponist seinen ersten internationalen Erfolg erzielte, wird dargeboten vom Motettenchor Schwäbisch Gmünd und dem Ensemble per via unter Leitung von Sonntraud Engels-Benz (3. Au-gust).
Die amerikanische Jazz-, Blues- und Gospelsängerin Melva Houston ist längst nicht mehr nur ein Geheimtipp in der Jazz- und Gospelszene. Begleitet von ihrer Band „Come Sunday“ und mit einer gelungenen Mischung aus Black Gospel, Traditionals, Jazz-Standards und Blues Ballads verwan-delt Melva Houston den Münsterplatz im Herzen Gmünds in einen großen Konzertsaal (5. August).
Schuberts „Winterreise“, die bewegende Schilderung eines begangenen Weges und existentiellen menschlichen Schmerzes, interpretieren der international angesehene Bariton Michael Volle und der Pianist Urs Liska (25. Juli). Das französische Ensemble „Ligériana“ führt auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela und lässt dazu Musik erklingen für den Heiligen Jakobus, Pilgerlie-der, Motetten, Hymnen und Tänze von der Iberischen Halbinsel aus dem 12. und 13. Jahrhundert (23. Juli). „Treasures of Light – Schätze des Lichts” heißt das Programm von Anna Mailian & The Music Masters of Armenia, das jahrhundertealte geistliche Gesänge aus Armenien lebendig wer-den lässt – und damit auch das wechselvolle Schicksal des armenischen Volkes spiegelt (26. Juli). Meisterwerke der italienischen Renaissance und sardischer Volksgesang erwarten das Publikum beim Vokalensemble „Odhecaton“ aus Bologna mit Clara Murtas aus Sardinien (30. Juli).
Die Aufführung von Gerd-Peter Mündens Kinder-Musical „Joseph und seine Brüder“ lassen sieb-zig Kinder zu einem Musiktheater-Ereignis für die ganze Familie werden. Mitwirkende sind die Große Kurrende und die Jugendkantorei an St. Michael Schwäbisch Hall, unterstützt von Instru-mentalisten und geleitet von Ursl Belz-Enßle (22. Juli).
Erneut werden im Festival musikalische Grenzbereiche ausgelotet: So wird die Schweizer Musikperformerin Ania Losinger mit „Xala“, dem ersten tanzend bespielten Bodenxylophon der Welt, für Auge und Ohr zugleich ein Erlebnis gestalten (2. August). Das Jazz-Ensemble Jend/Eisele/Sturm aus Aachen wird Stummfilm und Jazz zusammenbringen (11. August) und So-listen des Leipziger Balletts bieten ein exklusives Projekt für Tanz und Orgel (10. August). Im Zentrum des Programms von Jürgen Grözinger & European Music Project steht ein Werk des viel beachteten russischen Komponisten Alexander Knaifel (8. August). Nicht nur Freunde der Klezmermusik können sich auf Aaron Eckstaedt freuen, denn er singt jiddische Lieder, spielt virtuos auf dem Akkordeon, erzählt Geschichten und Anekdoten aus der alten Welt und plaudert mit jüdischem Witz über das Leben und die Liebe (11. August).
Der Südwestrundfunk, der das Festival seit dessen Gründung begleitet, zeichnet acht Konzerte für das Hörfunk-Programm SWR2 auf. Das Festival ist erstmals Partner des SWR2 RadioClubs.
Die kostenlose Festivalbroschüre ist erhältlich beim i-Punkt, Marktplatz 37/1, 73525 Schwäbisch Gmünd, Telefon (07171) 603-4250, per E-Mail unter kulturbuero [at] schwaebisch-gmuend.de (kulturbuero[at]schwaebisch-gmuend[dot]de) und in den Kirchen Schwäbisch Gmünds. Weitere Informationen und Karten gibt es außerdem unter http://www.kirchenmusik-festival.de