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Letzte Popkomm. in Köln

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Abschied von der Domstadt - Die Musikmesse Popkomm öffnet heute zum letzten Mal ihre Tore in Köln - Erstmal auch für Besucher geöffnet

Köln (ddp-nrw). Die Popkomm macht es den Kölnern doppelt schwer: Der Umzug der einst weltweit größten Fachmesse für Popmusik und Entertainment nach Berlin wiegt schon schwer, nun wartet die 15. und letzte Ausgabe in der Domstadt auch noch einigen Premieren auf. Erstmals öffnen sich die Türen der Kölner Messe nicht nur für Fachleute, sondern auch für die Fans. Außerdem bietet die Popkomm kleinen Unternehmen und Fanmagazinen neue Foren, um sich gemeinsam zu präsentieren. Von Donnerstag bis Samstag erwarten die Veranstalter von Viva Media Enterprises 618 Aussteller aus 26 Ländern, darunter rund 60 Prozent aus dem Ausland.

Ein Großteil der Gäste konzentriert sich dabei ganz auf Autogramme, Shows und Fragestunden. Denn die neu eingerichtete «Popkomm.Public» präsentiert «Stars und Macher hautnah». Auf der «Popkomm.Bühne» eröffnen am Donnerstag um 11 Uhr Jeanette Biedermann, Oli P. und Scooter das Programm, das im weiteren Verlauf unter anderem die HipHop-Bands Blumentopf, Beginner und Outlandish sowie Vize-Superstar Juliette Schoppmann und BroSis umfasst.

Die «Spoken Word Bühne» geht noch einen Schritt weiter: Mia Aegerter, das Kölner Mädchentrio Wonderwall und Patrick Nuo spielen Unplugged-Konzerte, während sich die Rapper der Republik ein Freestyle-Battle liefern. Darüber hinaus diskutiert der Radiosender Eins Live über mögliche Rettungsringe für die Plattenindustrie, neue deutsche Musik und die Zukunft des Techno.

Wie zur Fachmesse gehört auch zur «Popkomm.Public» ein Kongress, der aber stärker am Verbraucher orientiert ist. Hier dozieren die Referenten, wer welcher Gitarrentyp ist, wie Nachwuchsbands aus dem Proberaum finden und welche Ausbildungsberufe es im Musikgeschäft gibt.

Parallel dazu ringen die Fachleute weiter mit der Krise. Der Einbruch um 17 Prozent im ersten Halbjahr 2003 spiegelt sich im Kongress-Programm der «Popkomm.Business» wieder: «Kazaas Kinder als Kunden», «Boomformat DVD» oder «Welcher Weg führt nach oben?» lauten beispielsweise die Titel der 43 Podiumsdiskussionen und Seminare, zu denen Viva Media Enterprises Musiker und Manager, Produzenten und Politiker eingeladen hat. Unter anderem gastieren auf der Popkomm Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), Viva-Vorstandsvorsitzender Dieter Gorny, der Depeche-Mode-Keyboarder Andy Fletcher und Udo Dahmen, künstlerischer Direktor der neu gegründeten Popakademie in Mannheim.

Weiteren Gesprächsstoff erhoffen sich die Veranstalter in der «Business»-Messehalle vor allem vom «Genre Pavillon» und der «Fanzine Area». Letztere betreuen das Internetportal triggerfish.de aus Düsseldorf und das Haaner Magazin OX, um den Machern von Fan-Zeitschriften zu ermöglichen, sich unentgeltlich zu präsentieren, genüsslich unter Puristen zu streiten und Akustik-Auftritte ihrer Idole zu arrangieren. Im «Genre Pavillon» schließen sich kleine und genrespezifische Unternehmen zusammen, um im größeren Rahmen, Interesse und Impulse zu wecken.

Auch wenn mehr Künstler denn je die Messehallen beschallen, spielt die Musik selbst immer noch vorrangig in den Clubs. 210 Bands rocken beim «Popkomm.Festival» auf 17 Bühnen mit 40 Shows, von HipHop bis House, von Pop bis Punk finden die Fans alles, was das Ohr begehrt - und ab 2004 entbehrt.

(Das Tagesticket für die Popkomm-Public kostet zwölf Euro, die Dauerkarte 24 Euro. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.popkomm.de)


Die Höhepunkte des «Popkomm.Festival»
Köln (ddp-nrw). 210 Bands werden beim letzten «Popkomm.Festival» in Köln erwartet: Erste Pflichtstation unter den 40 Shows in den 17 Kölner Clubs ist am Donnerstag das E-Werk. Erstmals spielen der US-amerikanische HipHop-Produzent RZA und Soulsänger Xavier Naidoo live ihren Nummer-Eins-Hit «Ich kenne nichts (das so schön ist wie Du)». Dazu gesellen sich weitere deutsche Sprechgesangskünstler wie ASD, Lokalmatador Olli Banjo, Eko Fresh und Curse aus Minden. Für Abstecher bieten sich die «Sonic Clubrock Explosion» mit Mouse On Mars und Vert im Gebäude 9 an sowie die Geburtstagsfeier des Labels LAge Dor mit den Sternen und Superpunk in der Kantine.

Ähnlich schwer fällt die Wahl am Freitag, denn zur Verleihung des Musikpreises «Comet» in der Kölnarena haben sich unter anderem t.A.T.u., Sarah Connor, Ricky Martin, die No Angels und Daniel Küblböck angesagt. Während dessen freuen sich die Independent-Fans auf das «Introducing 2003» im E-Werk, bei dem neben den Fehlfarben, Kante und Mogwai die Hamburger Blumfeld ihr am 1. September erscheinendes Album «Jenseits von Jedem» vorstellen.

Am dritten und letzten Festivaltag lockt der Stadtgarten mit der Jubiläumsnacht «10 Jahre Jazz thing», in der Erik Truffaz, die Mike Stern Band und Soweto Kinch zu den Gratulanten zählen. Im Tanzbrunnen gastieren Clotaire K., Kad Achouri und das Massilia Sound System zur «Cologne Summerstage».
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