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London: Gemälde von Gerhard Richter für 2,8 Millionen Euro versteigert

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Ein Bild des deutschen Künstlers Gerhard Richter ist am Donnerstagabend in London für 1,76 Millionen Pfund (2,8 Millionen Euro) von einem amerikanischen Sammler ersteigert worden.

Grundlage des aus dem Jahre 1964 stammenden Bildes «Mailänder Dom» war eine einfache Schwarz-Weiß-Postkarte. Sie wurde von Richter so verfremdet, dass aus den durchbrochenen Türmen des Doms ein verschwommenes, fast abstraktes Muster entstand. Trotz des hohen Preises blieb das Bild knapp hinter dem Schätzwert von Sotheby\'s zurück, der zwischen 1,8 und 2,5 Millionen Pfund (2,9 und 4 Millionen Euro) lag.

Für drei andere Werke Richters wurden ebenfalls hohe Gebote abgegeben. «Stadtbild Sa» (1969) erreichte 640000 Pfund (gut eine Million Euro) und übertraf die Taxe damit um mehr als das Dreifache. Das «Abstrakte Bild» von 1985 wechselte für knapp 500000 Pfund (800000 Euro) den Besitzer. Auch Bilder des 1987 gestorbenen Andy Warhol waren bei der Auktion gefragt. Sein Werk «Knives» (Messer) brachte 388000 Pfund (627 000 Euro) und lag damit mehr als doppelt so hoch wie geschätzt. Ein Suppendosen-Motiv, auf 80000 Pfund geschätzt, wurde für 290000 Pfund (469000 Euro) zugeschlagen.

«Wir sind begeistert von den Ergebnissen der Versteigerung, besonders von den Preisen, die für Werke von Richter erzielt wurden, womit nur wenige Tage vor der Eröffnung der Richter-Retrospektive im Museum of Modern Art in New York sein Stellenwert bestätigt wird», sagte Cheyenne Westphal, Leiter der Sotheby\'s-Abteilung für zeitgenössische europäische Kunst.

Der in Köln lebende Richter, der an diesem Samstag 70 Jahre alt wurde, wurde von dem Auktionshaus als einer der «ersten wirklich postmodernen Maler» bezeichnet, der mittlerweile «weithin als einer der bedeutendsten lebenden Maler» gelte. Vom 14. Februar an ehrt ihn das Museum of Modern Art in New York mit einer Schau von 180 Bildern, der Essenz von «40 Years of Painting».
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