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In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung anlässlich der Spielzeiteröffnung 2004/05 des MDR Sinfonieorchesters äußerte sich dessen Chefdirigent Fabio Luisi zur Existenzberechtigung der Rundfunksinfonieorchester.
Zur Tatsache, dass die Rundfunkorchester in den Sendern der ARD eher eine kleine Rolle spielen, meint Luisi: "Zur Programmgestaltung brauchen Sender nicht mehr unbedingt eigene Klangkörper. Darum geht es nun um ihre Daseinsberechtigung. Entweder sie machen sich durch ihre Programmatik kulturell unverzichtbar - oder sie stehen vor dem Aus. Darum gibt es derzeit viel Unruhe innerhalb der ARD-Anstalten, was die Zukunft der Orchester anbelangt. Es stellt niemand die Institution an und für sich in Frage. Aber es gibt zu viele davon in Deutschland."Sein eigenes Orchester braucht allerdings nicht um eine Daseinsberechtigung zu bangen. MDR-Intendant Udo Reiter hat in der letzten Sparrunde dem Orchester den Status quo bis mindestens 2009 gesichert. Fabio Luisi wird ab 1. August 2007 Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle in Dresden. Luisis Nachfolger in Leipzig, an dessen Suche er sich nicht beteiligen will, wird auf die Stärken und Aufgaben von Rundfunkklangkörpern setzen müssen: Auf Zeitgenossen und Nischen.
Auf die Umbenennung der Kulturwelle des Mitteldeutschen Rundfunks von MDR KULTUR auf FIGARO ist Luisi nicht gut zu sprechen: "Ich finde das unsäglich. Der neue Name ist schlecht - ich jedenfalls verbinde mit \'Figaro\' allenfalls einen Frisör."