Body
Nach dem Rücktritt von drei Führungsmitgliedern des Köthener Bach-Vereins ist unter anderem auch der "Köthener Herbst" in Gefahr.
mdr - Der Geschäftsführer des Freundes- und Fördervereins der Bach-Gedenkstätte im Schloss Köthen/Anhalt (BiSA), Sackmann, teilte mit, dass er sein Amt niederlegen werde. Auch der Vereinschef und dessen Stellvertreter, Rampe und Siegele, wollen demnach ihre Positionen zur Verfügung stellen.Nicht nur gefährdet, sondern gänzlich abgesagt wurde deswegen bereits das internationale Bach-Symposium "Sonaten und Partiten für Violine solo", das im Rahmen der 19. Köthener Bach-Festtage stattfinden sollte. Ursache für die Rücktritte ist ein finanzielles Defizit des "Köthener Herbstes" 2001 über 18.000 Mark. Entstanden sei das Minus durch gezielte "Fehlinformationen und ungenehmigte Geldausgaben", sagte Sackmann. Verantwortlich sei
vor allem Vorstandsmitglied und Museumsdirektor Hoppe. Der habe zum Beispiel ohne Absprache Transparente für 1700 Mark anfertigen lassen.
Außerdem seien falsche Zahlen über die erfolgten Kursanmeldungen weitergegeben worden. "Man hat uns viel zu hohe Zahlen mitgeteilt, so dass wir Geld ausgaben, das wir gar nicht hatten", erklärt Sackmann. Weiterhin seien entgegen allen Absprachen viel zu viele Freikarten vergeben worden.
Warum dies alles passiert ist, konnte Sackmann nicht erklären. Grund seien wahrscheinlich unterschiedliche Ansichten über die Größe und Ausrichtung der Bach-Veranstaltung in Köthen. "Wir haben den Festtagen zu internationaler Beachtung verholfen. Herrn Hoppe ist das aber zu groß angelegt. Er mag es lieber etwas kuscheliger", so Sackmann, der auch von dem ebenfalls im Vorstand vertretenen Oberbürgermeister Zander Unterstützung vermisste.
Sackmann sagte MDR ONLINE weiter, dass er sein Engagement im Förderverein ab sofort nur noch "auf das Bezahlen der Mitgliedbeiträge" beschränken wolle: "Das Ganze bekommt eine Entwicklung, bei der meine Person nicht mehr gebraucht wird."