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Nach Dauerstreit will Rostocker Intendant Kurs fortsetzen

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Rostock - Kehrt endlich Ruhe ins Volkstheater Rostock ein? Bei der Vorstellung des neuen Programms tauchen die Schatten der zu Ende gehenden, vom Dauerstreit um Intendant Latchinian gezeichneten Spielzeit auf. Das Volkstheater will mit insgesamt 31 Neuproduktionen neues Publikum anlocken. Dabei sollten auch mehr Kinder und Jugendliche für das Theater begeistert werden, sagte Intendant Sewan Latchinian am Dienstag in Rostock.

Latchinian war durch einen umstrittenen Vergleich der Theaterpolitik des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit Kulturzerstörungen der Terrormiliz Islamischer Staat in die Schlagzeilen geraten. Im März wurde ihm fristlos gekündigt. Auf Druck der Rostocker Bürgerschaft berief ihn Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) Mitte Mai wieder ins Amt.

Es sei alles andere als eine normale Spielzeit gewesen, sagte Latchinian im Rückblick. Seine Arbeit sei von Beginn an infrage gestellt worden. «Das hat natürlich Auswirkungen.» Viele Menschen ließen sich von Äußerungen eines Kulturministers oder Oberbürgermeisters beeindrucken, etwa wenn sie hörten, dass Sparten entbehrlich seien. Es seien weniger künstlerische Probleme gewesen, die dem Theater das Arbeiten schwer gemacht hätten, sagte Latchinian. Die neue Spielzeit stehe ganz unter dem Motto Toleranz in religiösen und kulturellen Fragen.

Wie der kaufmännische Geschäftsführer des Volkstheaters, Stefan Rosinski, sagte, werden zu Saisonschluss rund 88 000 Besucher die Vorstellungen gesehen haben. Damit wären in der ersten Spielzeit Latchinians die wenigsten Besucher seit Erhebung der Zahlen im Jahr 1997 ins Theater gekommen. Der Intendant betonte aber, es sei gelungen, die Lust am Theater in der Stadt zu steigern. «Man geht wieder ins Volkstheater. Es ist vieles spannend und wenig langweilig. Es gibt viele Gründe, diesen Kurs fortzusetzen. Genau das werden wir tun.»

 

 

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