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Nachtigall trapst in Berlin: Orchester-Fusion für 2006 geplant

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Berlin (ddp-bln). Das Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) sollen 2006 fusionieren. Dadurch werden rund 5,7 Millionen Euro an Einsparungen erwartet. Das geht aus einem Strategiepapier von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) hervor, wie die «Berliner Morgenpost» (Freitagausgabe) berichtet.

Das neue «Orchester des Konzerthauses» werde rund 120 Musiker haben. Mit der Fusion sollen 82 bis 90 Orchesterstellen wegfallen. Mit diesem nächsten Schritt bei der «Neuordnung der Berliner Orchesterlandschaft», dem die Streichung der Zuwendungen an die Berliner Symphoniker in Höhe von 3,3 Millionen Euro vorausging, wolle der Senator die mittelfristige Sparvorgabe von insgesamt neun Millionen Euro im Orchesterbereich erreichen.
Der Sprecher der Senatskulturverwaltung, Torsten Wöhlert, bestätigte entsprechende Pläne. Die Entscheidung hänge von den Gesellschaftern der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (ROC) ab, zu denen neben dem Land Berlin der Bund, der RBB und Deutschlandradio gehören. Sie solle im September auf einer Gesellschafterversammlung fallen. Die Stelleneinsparungen sind Wöhlert zufolge noch nicht im Detail durchgerechnet. In jedem Fall werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, betonte der Sprecher. Der Abbau solle durch die Nichtbesetzung von freiwerdenden Stellen und Abfindungen erfolgen. Durch die Fusion beider Klangkörper würden Einsparungen von rund 5,7 Millionen Euro erwartet. Dem Blatt zufolge bittet Flierl in dem Strategiepapier um den Auftrag vom Senat, «mit den Gesellschaftern der ROC GmbH Verhandlungen aufzunehmen, um die Orchester RSB und BSO ab der Saison 2006/2007 zu einem Klangkörper zusammenzufügen.» Der Senator setze auf «eine bessere Verortung» der ROC GmbH in der Stadt, zumal deren Klangkörper «bislang keine festen Spielstätten» haben. Und nicht zuletzt hätte «der Bund mit dem neuen Nutzungskonzept einen direkteren Zugriff auf die Räumlichkeiten des Konzerthauses für repräsentative Veranstaltungen in Politik und Gesellschaft, und Deutschlandradio hätte als \'Leuchtturm\' in der föderalen Rundfunklandschaft die Möglichkeit, herausgehobene Aktivitäten der Länder in Berlin in besonderer Weise zu unterstützen.»
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