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Der Major Universal Music stellt sein Internet-Musikportal Popfile zum Jahresende ein. Die Website des Berliner Unternehmens war im Sommer 2002 vom damaligen Chef Tim Renner gestartet worden. Jetzt sollen die großen Fremd-Portale mit Universal-Titeln beliefert werden. Vor rund drei Monaten hatte bereits die deutsche Telekom-Tochter T-Com das Aus für die Vertriebsplattform Phonoline angekündigt, die auch von Popfile genutzt wurde.
PhonoLine war rund zwei Jahre zuvor von der deutschen Musikwirtschaft und der T-Com als Technologielieferant als erstes ambitioniertes Projekt für den Online-Vertrieb von Musik in Deutschland in die Planungsphase gegangen. Der offizielle Start war jedoch immer wieder verschoben worden.Auf der Website von Popfile konnten Endkunden fast ausschließlich Universal-Songs herunterladen. "Damit können wir dem Endkonsumenten nicht die Breite bieten, die er bei den Vollsortimentern findet", sagte Universal-Chef Frank Briegmann der "Welt" zur Begründung der Einstellung. "Wir setzen weiterhin auf Downloads, trennen uns aber von dieser Plattform", sagte ein Sprecher gegenüber heute.de Popfile sei ein "erster Gehversuch" gewesen.
Weiter Erfolge feiert unterdessen der Computerhersteller Apple mit seinem Online-Musikshop iTunes, seit Sommer auch in Europa. Inzwischen hat das Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit über 200 Millionen Songs über das Internet verkauft.