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Neue Projekte der Berliner Philharmoniker

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Europakonzert in Athen - Berliner Philharmoniker finanzieren sich zur Hälfte selbst - Große Vorhaben

Berlin (ddp-bln). Die Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle geben am 1. Mai ihr diesjähriges Europakonzert im Athener Herodes Attikus Theater. In dem berühmten Freilufttheater werden das Erste Klavierkonzert d-Moll von Johannes Brahms mit Daniel Barenboim als Solist und das Klavierquartett g-Moll in der Orchesterfassung von Arnold Schönberg aufgeführt, sagte ein Orchester-Sprecher am Mittwoch. Dabei treten Barenboim und Rattle erstmals gemeinsam in einem Konzert auf.

Auch auf 2004/05, seine dritte Spielzeit an der Spitze des Orchesters, freue er sich angesichts der freundschaftlichen Zusammenarbeit sehr, sagte Rattle. Uraufgeführt werden in der neuen Saison Paul Hindemiths Klaviermusik mit Orchester, ein Auftragswerk der Philharmoniker von Johannes Maria Staudt und von dem Briten Mark-Anthony Turnage «A Relic of Memory», wofür auch der Rundfunkchor Berlin zur Verfügung steht.

Hinzu kommen drei deutsche Erstaufführungen. Konzertreisen führen unter anderem nach Salzburg, Luzern, London und Amsterdam. Eine Japan-Tournee im November 2004 umfasst acht Konzerte. Das Europakonzert 2005 führt am 1. Mai ins Budapester Opernhaus, Gastspiele in der Mailänder Scala und im Wiener Konzerthaus schließen
sich an.

Weiter geführt wird das von der Deutschen Bank unterstützte erfolgreiche Education-Programm, das unter anderem die Beschäftigung von Schülern mit Strawinskys «Feuervogel»-Ballett bringt. Zweiter Pianist in Residence ist Yefim Brinfman. Kammerkonzerte gelten «300 Jahre Klarinette».

Geplant sind in Berlin 78 Abonnementskonzerte in 13 Serien sowie elf Sonderkonzerte. 2003 hatte es in Berlin 94 Sinfoniekonzerte gegeben, dazu weitere 32 auf Reisen und 32 Mal Kammermusik. Die Auslastung lag bei 92 Prozent. Der Refinanzierungsgrad liegt den Angaben zufolge bei 54 Prozent. Das bedeutet, dass vom Land Berlin 46 Prozent des Etats der Stiftung kommen.

Das Europakonzert am 1. Mai wird um 10.30 Uhr im ARD-Fernsehen und im RBB-Kulturradio sowie von zahlreichen anderen Fernsehsendern übertragen.

Die Berliner Philharmoniker feiern den Tag ihrer Gründung (1. Mai 1882) seit 1991 in jedem Jahr mit einem besonderen, im Fernsehen übertragenen Konzert an einem kulturgeschichtlich bedeutenden Ort Europas. Das erste Europakonzert gaben sie am 1. Mai 1991 in Prag. Dirigent war damals Claudio Abbado. Seither gastierte das Orchester in Madrid, London, Meiningen, Florenz, St. Petersburg, Versailles, Stockholm, Krakau, Berlin, Istanbul, Palermo und zuletzt unter Leitung von Pierre Boulez in Lissabon.

Klaus Klingbeil
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