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Berlin (ddp-bay). Die Komponisten-Urenkelin Nike Wagner blickt mit gemischten Gefühlen auf Bayreuth. Die Stätte der Richard-Wagner-Festspiele sei in der Familie «ein Knotenpunkt, der Machtkämpfe entfesseln muss», sagte die Intendantin des Kunstfestes Weimar der Berliner «B.Z.» (Samstagausgabe).
Richard Wagner (1813-1883) sei nach den ersten Festspielen verzweifelt gewesen und habe sich gewünscht, er hätte das Festspielhaus nie begründet. «Ohne dieses Wagner-Zentrum wäre manches besser gelaufen: Wagner hätte von den Nazis nicht so instrumentalisiert werden können», sagte Nike Wagner. Bayreuth sei aber «längst Kultobjekt geworden, Teil unserer kulturellen Identität» und ein «phantastisches Haus».Ob ihre Cousine Katharina Wagner einmal die Festspiele leiten wird, konnte Nike Wagner nicht sagen. Das müsse die Richard-Wagner-Stiftung bestimmen. «Sie werden ja wohl ein Konzept haben für die Zukunft dieses internationalen Aushängeschilds deutscher Kultur», sagte sie. Alles andere wäre ein «Skandal». Die diesjährigen Bayreuther Festspiele werden am 25. Juli mit der Neuinszenierung «Die Meistersinger von Nürnberg» eröffnet. Damit wird Katharina Wagner ihr mit großer Spannung erwartetes Debüt als Regisseurin in Bayreuth geben.