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(nmz) Nach Lars von Trier scheint nun auch Happening-Regisseur Christoph Schlingensief vom altfränkischen Klima überfordert: Im Streit verließ er die Proben zum „Parsifal“, mit der Festspielleitung kommuniziert er derzeit nur über den Anwalt.
Wenn es nicht zu einer Einigung kommt, will Schlingensief Bayreuth noch vor der Premiere endgültig den Rücken kehren. Mit Schlingensiefs Neuinszenierung des "Parsifal" sollen die Festspiele am 25. Juli auf dem Grünen Hügel eröffnet werden.Zuvor hatte Schlingensief betont, er beabsichtige keine "platte Provokation" mit seiner Inszenierung. Er wolle versuchen, dass zwischen ihm, den Solisten, dem Chor und dem Orchester eine Einheit entstehe. Die musikalische Leitung der Inszenierung liegt bei Pierre Boulez.
Bayreuth war erst Anfang Juni von der Absage des dänischen Regisseurs Lars von Trier hart getroffen worden. Von Trier hatte seinen Inszenierungsauftrag für den nächsten "Ring des Nibelungen" in Bayreuth 2006 wieder zurückgegeben.
Allerdings sieht Wolfgang Wagner die "Parsifal"-Premiere nicht gefährdet. Schlingensief habe sich krank gemeldet, die Proben liefen jedoch ohne ihn weiter. Man erwarte in wenigen Tagen seine Rückkehr nach Bayreuth, meinte Wolfgang Wagners Pressesprecher Peter Emmerich.
Ein Gespräch mit Christoph Schlingensief über seine "Parsifal"-Planung unter:
http://www.operundtanz.de/archiv/2004/03/kupo-schlingensief.shtml