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Reumütiger Bryan Ferry

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Nicht nur Politiker scheinen Probleme im Umgang mit Deutschlands brauner Vergangenheit zu haben:
London (ddp). Der Sänger Bryan Ferry bedauert sein Loblied auf die Ästhetik der Nationalsozialisten. «Ich entschuldige mich uneingeschränkt», hieß es in einer Mitteilung des 61-Jährigen, wie britische Medien am Dienstag berichteten.

Ferry bezeichnete das NS-Regime als «böse und abscheulich». Der einstige Frontmann der Gruppe Roxy Music hatte Anfang März in der «Welt am Sonntag» die Filme von Leni Riefenstahl, Albert Speers Bauten und die Massenaufmärsche der Nazis als «einfach fantastisch» bezeichnet.

Daraufhin hatten jüdische Organisationen die britische Kaufhauskette Marks and Spencer aufgefordert, nicht länger mit Ferry zu werben. Der so Gescholtene zeigte sich vom Ausmaß der Kritik «zutiefst bestürzt». Seine Äußerungen seien ausschließlich kunsthistorischer Natur gewesen, beteuerte der Sänger.

Er hatte in dem Interview auch zugegeben, sein Studio in London «Führerbunker» zu nennen. Im Gespräch mit deutschen Journalisten nenne er es aber «Hauptquartier». «Das ist weniger verfänglich. Aber die Art und Weise, wie sich die Nazis inszeniert und präsentiert haben, meine Herren!», hatte ihn das Blatt damals zitiert.
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