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Ruhr-Triennale mit Brecht und Eisler

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Lieder von Bertolt Brecht und Hanns Eisler stehen im Mittelpunkt einer ungewöhnlichen Inszenierung, mit der die Ruhr-Triennale ab dem 14. September in die Essener Kokerei Zollverein einlädt.

Unter der Regie des Hamburger Musikers Schorsch Kamerun werden die „Hollywood Elegien“ vorgetragen. Darin setzen sich Brecht/Eisler mit dem Zweiten Weltkrieg, der Situation der Emigranten im amerikanischen Exil und den Folgen der repressiven McCarthy-Ära
auseinander. Mit den „Elegien“ wolle man Musik, die bislang vor allem Kennern bekannt sei, einem größeren Publikum vorstellen, sagte der Leiter der Ruhr-Triennale, Gérard Mortier, am 18. Juni in Gelsenkirchen. Zudem werde das Thema „Exil/Asyl“ auf die heutige Zeit übertragen. Kamerun, der Mitbegründer der Punkband „Die Goldenen Zitronen“ ist, interessiert an dem Stück nach eigenen Angaben vor allem die Verwebung der vermeintlichen Traumwelt Hollywood mit den Utopien der Emigranten. Eisler, der als angeblicher Kommunist die USA wieder verlassen musste und später die Nationalhymne der DDR komponierte, versuchte in seinem Liederzyklus, die Stimmung unter den vor dem Naziregime geflüchteten Menschen in Hollywood, dem „Paradies in der Hölle“, einzufangen. Ergänzt werden die „Elegien“ in Essen durch zeitgenössische Beiträge von Kamerun und anderen Künstlern. Als Aufführungsort dient die Salzfabrik der Kokerei. Insgesamt zehn Aufführungen sind bis zum 10. Oktober geplant. Der Eintritt für Erwachsene kostet 18 Euro.
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