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"Alles, was im Schauspiel ein wenig abseits vom Mainstream liegt, hat es beim Festspiel-Publikum schwer. Da ist noch Pionierarbeit nötig", meint der neue Schauspiel-Chef der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm.
orf - Mit dem Kartenverkauf sei er allerdings zufrieden. "Bislang sind sogar 17 Prozent mehr Karten verkauft worden als im Vorjahreszeitraum", sagte Flimm der dpa. Er wolle die Festspiele "etwas jünger machen und Tanztheater fest ins Programm aufnehmen."Über den neuen Künstlerischen Leiter der Salzburger Festspiele, Peter Ruzicka, den Flimm aus dessen langjähriger Intendantenzeit an der Hamburgischen Staatsoper kennt, sagt der Salzburger Schauspiel-Chef: "Bei den Festspielen ist jeder für seinen eigenen Bereich verantwortlich. Uns verbindet aber, dass wir beide aus der Praxis kommen. Ruzicka ist Komponist, Dirigent und Intendant. Ich bin Regisseur und Intendant. So haben wir beide Verständnis für die Seite der Kunst, aber auch strukturelle Kenntnisse."
Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli will Flimm hin und wieder nach Bayreuth fahren, um die Wiederaufnahme seiner "Ring"-Inszenierung zu überwachen. "Aber eigentlich will ich von Juni bis Ende August in Salzburg vor Ort sein", betont Flimm, der auch als Präsident des Deutschen Bühnenvereins sehr gefordert ist. "Salzburg und Bühnenverein - das ist hart", räumt er ein. Die Schauspiel-Leitung bei den Festspielen bedeutet ihm jedoch viel. "Ich mag Salzburg, ich mag die große Vielfalt der Festspiele und ich liebe es, Leute zusammen zu bringen."
Doch auch als Regisseur ist Flimm aktiv. Im Juni bringt er in Wien die Uraufführung der Cerha/Turrini-Oper "Der Riese vom Steinfeld" auf die Bühne der Wiener Staatsoper. Im November steht die Wiederaufnahme seiner "Fidelio"-Inszenierung an der Metropolitan Opera in New York auf dem Programm, Haydns "Armida" mit Nikolaus Harnoncourt am Dirigentenpult kommt im Februar 2003 in Zürich heraus und im Herbst darauf inszeniert Flimm Strauss\' "Salome" in New York an der Met.