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«Mein bislang persönlichstes Album» - Popstar Sasha präsentiert seine neuen Songs auf Clubtour - Tournee noch in diesem Jahr
Hamburg (ddp). Passender hätte der Ort für die Präsentation des neuen Albums «Open Water» von Sasha nicht sein können. Inmitten des 111 Jahre alten Hamburger Kaifu Bades, auf einer trockenen viereckigen Sitzfläche im gefüllten Schwimmbecken, postierte die Plattenfirma Warner Music Germany am Dienstagabend ihren Star. Eingerahmt von stilvollen, altertümlichen Umkleidekabinen sowie zahlreichen Fans und Journalisten am Beckenrand plauderte der musikalisch wie menschlich gereifte Künstler über die Entstehung seines «bislang persönlichsten Albums». «Open Water» (Offenes Wasser) erscheint am 10. März, bereits eine Woche vorher liegt die erste Single «Slowly» in den Läden.
Nach neun Top-Ten-Singles in Folge, drei Alben («Dedicated to», «You», «Surfin\' on a backbeat») und Millionen verkaufter Tonträger verabschiedete sich der wandlungsfähige Sänger vor vier Jahren vom Pop, um sich als Rockabilly Dick Brave erfolgreich neu zu erfinden. «Ich wollte nach dem dritten Sasha-Album unbedingt eine Pause machen. Das hat allerdings nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe», gestand der mittlerweile 34-Jährige. Dennoch habe ihm die «aus einer Schnapsidee geborene» Dick-Brave-Phase geholfen, endlich das zuvor positiv und negativ Erlebte zu reflektieren.
In dieser Zeit verarbeitete der gebürtige Soester seine musikalischen Anfänge in der Schulband Junkfood, die ersten Rückschläge und den Ende der 90er Jahre beginnenden kometenhaften Aufstieg mit Hits wie «I\'m still waitin\'», «If You believe», «I feel lonely», «Turn it into to something spezial» und «Rooftop». Der «so nicht geplante» Ausflug als gnadenlos rockender Dick Brave habe ihn gelehrt, den Dingen ihren Lauf zu lassen. «Früher war ich nicht entspannt», betonte der vielfach preisgekrönte Sasha (Echo, Comet, Bambi, Goldene Kamera).
«Ich hoffe, man merkt der neuen Platte an, dass ich heute entspannt bin, und es mir gut geht», sagte der Wahlhamburger fast ein wenig schüchtern in die Runde und fügte hinzu, dass ihn immer mal wieder Selbstzweifel quälten. Eineinhalb Jahre hat er an «Open Water» geschrieben, «sich treiben lassen» - eineinhalb Jahre, in denen er aber auch erst aus einer gewissen Gelähmtheit herauskommen und Selbstbewusstsein entwickeln musste, um wieder eigene Songs kreieren zu können.
Stück für Stück habe er schließlich diese und andere Situationen sowie Etappen seines Lebens in die neuen Werke einfließen lassen, bei denen er von deutschen, schwedischen und englischen Songwritern unterstützt wurde. Herausgekommen ist «eine autobiografische Pop-Platte mit einem durchgängigen Bandsound», in der Sasha mehr denn je sein Innerstes nach außen kehrt und zeigt, wie er wirklich ist. «Die Grundaussage des Albums ist, dass einem alle Möglichkeiten offen stehen, aber man noch nicht weiß, in welche Richtung man gehen will - eben offenes Wasser», erklärte der 1,82 Meter große, dunkelblonde Sänger, der mit Marta Jandova von der Rockband Die Happy liiert ist.
Zur Einstimmung auf sein viertes Studioalbum startet Sasha am Sonntag in Frankfurt am Main im kleinen Rahmen eine Clubtour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Es folgen die Stationen Hamburg (6.2.), Zürich (8.2.), Leipzig (9.2.), Berlin (10.2.), München (12.2.), Wien (13.2.), Stuttgart (14.2.) und Köln (15.2.). «Inspiriert von der Dick-Brave-Zeit spiele ich inzwischen gerne vor einem Publikum, dass noch nicht weiß, was auf sie zukommt», sagte der Musiker. So bestehe sein Programm hauptsächlich aus den neuen Songs und zum kleineren Teil aus Sasha-Klassikern - jedoch im veränderten, aktuellen Sound.
Im Laufe des Jahres ist eine Tournee vor großem Publikum geplant.
Jana Werner