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Vom 9. November bis 5. Januar gibt es in der Semperoper erstmals nach der Hochwasser-Katastrophe wieder einen eingeschränkten Spielbetrieb. Da tagsüber Baufirmen im Opernhaus tätig sind, um möglichst schnell die durch das Wasser entstandenen Schäden zu beseitigen, werden abends entweder Proben oder Aufführungen stattfinden.
Pressemitteilung der Sächsischen Staatsoper DresdenDresden, 26. Sep. 2002
Spielbetrieb in der Semperoper wird zum 9. November aufgenommen
Zur Aufführung gelangen nur Inszenierungen, die ohne Untermaschinerie gespielt werden können. Die Instandsetzung der Semperoper und ihrer Nebengebäude sind bei Weitem nicht abgeschlossen.
Neben der Frage, welche Inszenierungen aus dem Repertoire unter den gegebenen technischen Umständen möglich sind, spiegelt der vorgelegte Spielplan weitere Überlegungen:
1. Das Ballett Dresden, welches eigentlich die Spielzeit am 13. August hätte eröffnen sollen, soll nach wie vor die erste Vorstellung der neuen Spielzeit in der Semperoper tanzen.
2. Es sollen möglichst alle der vertraglich gebundenen Künstler auf der Bühne präsent sein.
Der Intendant teilte mit, dass weder die Oper "Madame Butterfly" noch "Moses und Aron" in dieser Spielzeit inszeniert werden können. Er ließ jedoch keinen Zweifel an seiner Hoffnung, dass "Moses" zu einem späteren Zeitpunkt doch noch seine zweite Inszenierung in Dresden erleben wird.
Als Ballettpremiere am 15. Dezember wird "Ein Sommernachtstraum" in der Choreografie von John Neumeier in der Semperoper herauskommen. Er hat diese Inszenierung dem Ballett Dresden großzügig und uneigennützig zur Verfügung gestellt. (Für die ursprünglich geplante Premiere des Ausstattungsballetts "Der Russische Hamlet" können die aufwendigen Kostüme in den stark beschädigten Theaterwerkstätten nicht hergestellt werden.)
Die vorgesehene Wiederaufnahme von Wagners "Lohengrin" und die mit dem Staatsschauspiel verabredete "Egmont"-Inszenierung werden wie geplant produziert.
Mozarts "Zauberflöte" wird mit geringfügigen Änderungen aufgenommen, die es ermöglichen, die Inszenierung zu spielen, ohne die Unterbühne in Anspruch nehmen zu müssen.
Verdis "Nabucco" wird durch "Un ballo in maschera" ersetzt, so dass das italienische Repertoire im Spielplan erhalten bleibt.
Die Premiere von Wagners "Siegfried" kann zum vorgesehenen Zeitpunkt nicht stattfinden und wird zunächst durch "Elektra" in der Inszenierung von Ruth Berghaus ersetzt.
Für all diese Produktionen stehen Gäste zur Verfügung, die in der genannten Zeit Verträge mit der Sächsischen Staatsoper Dresden haben, wenn auch zum Teil für andere Inszenierungen. So werden nun unter der musikalischen Leitung von Semyon Bychkov in "Elektra" Sängerinnen und Sänger wie Deborah Polaski, Hartmut Welker und Wolfgang Schmidt gemeinsam mit Reinhild Runkel und Eva Johansson auftreten.
Für "Un ballo in maschera" konnten Arthur Fagen als Dirigent, Badri Maisuradse, Frederick Burchinal, Mariana Zvetkova, Birgit Remmert und Johann Tilli verpflichtet werden.
Die Besetzung der "Zauberflöte" wird in einer zusätzlichen Aufführung durch Sänger ergänzt, die in der ausfallenden "Capriccio"-Aufführung geplant waren, z.B. durch Olaf Bär.
Der eingeschränkte Spielbetrieb ist zeitlich begrenzt. Nach dem 5. Januar wird das Opernhaus wieder schließen, um Bauarbeiten im vollen Dreischichtsystem wieder zu ermöglichen.
Allerdings wird das Dresdner Gedenkkonzert am 13. und 14. Februar wie gewohnt in der Semperoper stattfinden.