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Köln (ddp-nrw). Das Festival «Theater der Welt» soll vom 21. bis 30. Juni die internationale Aufmerksamkeit auf die Rhein-Ruhr-Region lenken. 35 Gastspiele von Ensembles aus 20 Ländern präsentiert das Internationale Theaterinstitut (ITI) in Bonn, Duisburg, Düsseldorf und Köln.
Neben Uraufführungen sind Tanz-Performances sowie Musiktheater- und Multimedia-Darbietungen geplant, wie Programmdirektor Matthias Lilienthal am Freitag in Köln sagte.Die meisten Produktionen kommen aus den Niederlanden und Argentinien. Hinzu kommen Inszenierungen aus China und Afrika sowie zwei aus Deutschland. Über 100 Aufführungen sollen im Zuge des über 2,5 Millionen Euro kostenden Festivals stattfinden. Aufgeführt werden die Stücke in den Stadttheatern, auf der Straße oder auf Schiffen während ihrer Fahrt zwischen Bonn und Duisburg.
Eröffnet wird das Festival in einer Justizvollzugsanstalt mit einer brasilianischen Produktion, die durch Texte aus der Johannes-Offenbarung den Leidensweg eines jungen Mannes erzählt. Zu den herausragenden Produktionen zählt außerdem ein Stück der Theatergruppe «ZT Hollandia»: Ihr Leiter Johan Simons erarbeitete ein Projekt, dem der Text der «Bakchen» zugrunde liegt. Gemeinsam mit 19 syrischen Musikern zeigen sie ihre Interpretation des antiken Stoffes. «Erniedrigte und Beleidigte» von Dostojewski steuert Regisseur Frank Castorf bei.
In Luk Percevals «L. King of Pain» bedienen sich flämische und deutsche Schauspieler einer poetischen Kunstsprache. Ein Spiel mit Objekten und Puppen in allen Größen präsentiert die argentinische Truppe «El Periférico de Objetos» mit «El Suicidio». In «Recent Experiences» erzählen kanadische Schauspieler Bruchstücke aus ihrem Privatleben.
«Theater der Welt» wandert seit mehr als zwanzig Jahren durch die Städte Deutschlands und findet alle drei Jahre statt. Es soll dem deutschen Publikum nach Angaben des ITI zeigen, wo Theaterensembles in aller Welt stehen und wie sich entwickeln.
(Internet: www.theaterderwelt.de)