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Thüringen-Philharmonie sieht sich bei Einnahmen voll im Soll

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Gotha/Suhl (ddp-lth). Die Thüringen-Philharmonie hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ein unerwartet hohes Einspielergebnis erzielt. Durch Eintrittsgelder und Gastspiele in anderen Häusern seien 13,2 Prozent der Kosten gedeckt worden, teilte die Philharmonie in Gotha mit

Das sei ein Drittel mehr als geplant gewesen. Nach eigenen Angaben gehört das Orchester damit zu den am wirtschaftlich besten arbeitenden Kultureinrichtungen des Landes und hat zu den Orchestern der alten Bundesländer aufgeschlossen. Das Kultusministerium hatte Zahlen vorgelegt, nach denen das Orchester lediglich ein Einspielergebnis von 8,7 Prozent erzielt hatte.

Positiv bewertet die Philharmonie auch die Aussichten für das laufende Haushaltsjahr. Bereits nach zwei Monaten sei ein Viertel der erwarteten Jahreseinnahmen realisiert. Und auch für die Zukunft seien die Auftragsbücher gefüllt. Unter anderem stünden in der kommenden Spielzeit Gastauftitte in Köln und Amsterdam auf dem Plan. Im Herbst 2008 sei zudem eine Spanien-Tournee vorgesehen. Es sei daher unverständlich, dass «ein sparsam wirtschaftendes und national wie international gefragtes Orchester aufgelöst» werden solle, erklärte die Philharmonie.

Hintergrund sind Pläne der Landesregierung, die finanziellen Zuwendungen für die Thüringen-Philharmonie Gotha-Suhl von derzeit 1,83 Millionen Euro jährlich ab 2009 komplett zu streichen. Der Kulturbetrieb sieht sich dadurch von der Schließung bedroht. Insgesamt will die Landesregierung ihre Zuwendungen für Theater und Orchester ab 2009 jährlich von 60 auf 50 Millionen Euro kürzen. Die Thüringen-Philharmonie soll dann als einziger bisheriger Zuwendungsempfänger völlig leer ausgehen.

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