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«Tiefschlag» für Rheinland-Pfalz - Land lehnt Aufgabe des SWR-Orchesters ab

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Mainz/Saarbrücken (ddp-swe). Überlegungen hinsichtlich einer Fusion der beiden Rundfunkorchester von Südwestrundfunk (SWR) in Kaiserslautern und Saarländischem Rundfunk (SR) in Saarbrücken sind in Rheinland-Pfalz auf Empörung gestoßen.

Kulturminister Jürgen Zöllner und der Chef der Mainzer Staatskanzlei, Martin Stadelmaier (beide SPD), sprachen sich am Donnerstag in Mainz für den Erhalt des Orchesterstandorts Kaiserslautern aus. Die FDP sprach von einem «Tiefschlag» für die Kaiserslauterer Kulturlandschaft. Beide Parteien forderten den in Baden-Württemberg angesiedelten Sender auf, seine Verantwortung für Rheinland-Pfalz zu begreifen. Den Überlegungen der Intendanten von SWR und SR zufolge könnten die beiden Rundfunkorchester in Kaiserslautern und Saarbrücken fusionieren und in der saarländischen Hauptstadt angesiedelt werden. Zöllner und Stadelmeier betonten dagegen, es gebe «keinen Grund, strukturelle Schwierigkeiten beim Saarländischen Rundfunk (SR) allein zu Lasten des renommierten und beliebten SWR-Rundfunk-Orchesters Kaiserslautern» zu lösen. Zwar gebe es bei den Rundfunkorchestern des SWR durchaus «Reformbedarf», die «Hausaufgaben» müssten jedoch an den baden-württembergischen Standorten Stuttgart, Baden-Baden und Freiburg gemacht werden. Dort leiste sich der SWR zwei Orchester, ein Vokalensemble, eine Big Band sowie das Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung. Zöllner und Stadelmeier betonten weiter, sie erwarteten vom Intendanten des SWR nun ein Konzept, dass die baden-württembergischen Standorte in die Effizienz-Überlegungen mit einbeziehe. Dabei dürften auch Kooperationsmöglichkeiten außerhalb der Rundfunkstrukturen nicht ausgeschlossen werden. Auch die FDP in Rheinland-Pfalz verwies auf das Ungleichgewicht zwischen den SWR-Klangkörpern in beiden Bundesländern. Der SWR sei «keine baden-württembergische Sendeanstalt mit Satelliten in anderen Ländern, sondern ein öffentlich-rechtlicher Sender für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg», unterstrich FDP-Fraktionschef Werner Kuhn. Der daraus resultierenden Verantwortung für Rheinland-Pfalz müsse der SWR auch gerecht werden und dürfe nicht seinen einzigen Klangkörper in Rheinland-Pfalz «opfern».
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