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Berlin (ddp). Der Chef der Bayreuther Festspiele, Wolfgang Wagner, lässt seiner Tochter Katharina bei ihrer Arbeit freie Hand. Er halte es mit Sokrates: «Ich weiß, dass ich nichts weiß», sagte der 87-Jährige dem Berliner «Tagesspiegel» (Sonntagausgabe).
Er sage ihr prinzipiell gar nichts und mache keine Vorschriften. «Weil ich darauf vertraue, dass sie es kann, soll sie es auch machen», betonte er. Die Regisseurin debütiert am 25. Juli mit «Die Meistersinger von Nürnberg» bei den Richard-Wagner-Festspielen.«Natürlich ist das schon eine etwas komische Situation, weil die Rollen vermischt sind», sagte die 29-Jährige. «Aber wir kommen damit gut klar. Wenn wir arbeiten, dann arbeiten wir. Ganz professionell.» Die Klischees, dass ihr Vater autoritär und stur sei, stimmten im übrigen nicht, fügte sie hinzu.
Die Opern-Regisseurin wird als mögliche Nachfolgerin ihres Vaters als Leiterin der Festspiele gehandelt. Dies wird vom Stiftungsrat entschieden. Wolfgang Wagner betonte, es werde sich zeigen, was seine Tochter könne. Er sei da ziemlich optimistisch, fügte er hinzu. «Wenn sie es kann und will, dann soll sie es werden.»