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Stationen eines Bildungsauftrages

Untertitel
50 Jahre VdM: Schlaglichter zur Betreuung und Entwicklung der Musikschulen in Deutschland
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: Vor 465 Jahren in Italien erste „Bewahranstalten“ für musikalisch begabte Kinder gegründet.

I. Musikschulen vor der VdM-Zeitrechnung 1537: Vor 465 Jahren in Italien erste „Bewahranstalten“ für musikalisch begabte Kinder gegründet. 1801 in Würzburg wird erstmals ein Übe-Institut gegründet, 1807 in Wien Salieres Singschule, 1808 das Prager Konservatorium, 1815 vom Musikverein Steiermark eine Sing- und Musikschule in Graz, 1818 ähnlich in Innsbruck, während 1843 Leipzig den Reigen der späteren Konservatorien, Akademien und Hochschulen in Deutschland eröffnete. 1918–1929: Aus Initiativen der Jugendmusikbewegung gründen sich in Stuttgart, Karlsruhe, Hamburg, Berlin, Basel, Magdeburg, Neukölln, Charlottenburg, Zehlendorf, Bremen, Dessau erste Musikschulen unter unterschiedlichsten Namen wie Konservatorium, Singschule, Volksmusikschule, Jugendmusikschule, Volks- und Jugendmusikschule. 1921: Leo Kestenberg postuliert Volksmusikschulen als pflichtgemäße Unternehmung von Gemeinden in den drei Formen: Singschule, Instrumentalschule, rhythmisch-gymnastische Schule. 1924: Fritz Jödes programmatischer Aufruf: „Musikschulen für Jugend und Volk“, um Jugend und Erwachsenen jeden Alters, beiderlei Geschlechts und jeden Berufs einen Weg in die Musik suchen zu lassen. – Albert Greiners Bericht „Die Augsburger Singschule...“, 1905 gegründet. 1925/26 in Charlottenburg erste Ausbildungskurse für Lehrkräfte an Volksmusikschulen mit Prüfung. 1927: Die Vereinbarung zwischen preußischem Ministerium, Tonkünstlerverband und Volksmusikschulen erlaubt (nur) „Singkreise und Instrumentalspiel im Dienste der Jugendmusik – als Singbewegung, keine Instrumentalfächer.“ 1928–1930: An der Neuköllner Volksmusikschule wirken Fritz Jöde und Paul Hindemith. 1930: Bei der Volksmusik- und Singeschultagung in Bochum-Essen befassen sich mit der Neubesinnung musikpädagogischer Fragen richtungsweisend führende Musikpädagogen: Leo Kestenberg, Fritz Jöde, Freiherr von Waltershausen, Albert Greiner, Hermann Reichenbach, Georg Götsch, Arnold Ebel, Konrad Ameln, Woldemahr Woehl, Hermann Erpf. 1933–45: Die Musikschulen für Jugend und Volk werden in die musikalischen Schulungsformen der Hitlerjugend eingegliedert. In Österreich sind als „Musikschulwerke“ die Musikschulen in den österreichischen Ländern zusammengefasst. II. 50 Jahre Verband deutscher Musikschulen 1951: Jahrestreffen der Musikantengilde formuliert eine Denkschrift über die Einrichtung von Jugendmusikschulen, unterzeichnet vom Arbeitskreis für Hausmusik, Musikantengilde und Verband gemischter Chöre Deutschlands, ergänzt um „Richtlinien für die Einrichtung von Musikschulen (Volks-und Jugendmusikschulen)“. Wilhelm Twittenhoffs programmatische Schrift: „Neue Musikschulen. Eine Forderung unserer Zeit“ „Inhalt einer Jugendmusikschule ist alles das, was wir heute unter „elementarer Musikerziehung und Musikübung zusammenfassen mit den drei Hauptsäulen: Singen, rhythmische Erziehung, elementares Musizieren“ für Kinder ab dem 6. Lebensjahr. 1952 (Juni): Gründung des Singschulverbandes in Augsburg mit über 100 Singschulleitern und -lehrern unter Josef Lautenbacher und Ludwig Wismeyer. 1952: (7. September auf der Jugendburg Oberwerries bei Hamm/Westfalen): Zusammenschluss von zwölf Musikschulen im „Verband der Jugend- und Volksmusikschulen e.V.“ Erster Vorsitzender ist Wilhelm Twittenhoff (bis 1969). 1953: Mit dem Verband der Singschulen in Augsburg wird eine Zusammenarbeit vereinbart. Der Verband der Jugend- und Volksmusikschulen gehört zu den Unterzeichnern eines Aufrufs „Zur Notlage der Musikerziehung und Musikpflege“. 1955: Eine „Denkschrift“ des Verbandes gibt ausführliche Definitionen des Musikschulwesens. 1957: Erste „Richtlinien für die Mitgliedschaft“ werden aufgestellt, um Qualitätsanspruch und Bildungsauftrag der Musikschulen zu sichern. Das Ausbildungsangebot erweitert sich nach und nach auf die gängigen Instrumentalfächer. 1959: Entwicklung des ersten Lehrplanwerkes für die damals unterrichteten Fächer. 1960: Erstmalig erhebt der Verband statistische Daten für eine Denkschrift zur Situation der Musikschulen in Deutschland. 1961: Für zentrale Planungs- und Leitungsaufgaben beginnt eine Förderung des Verbandes aus dem Bundesjugendplan. 1963: Der Verband der Jugend- und Volksmusikschulen unterschreibt den gemeinsamen Aufruf zu den Wettbewerben “Jugend musiziert“ und ist fortan Mitträger dieser bundesweiten Initiative des Deutschen Musikrates und der weiteren musikpädagogischen Verbände. Musikschulen bringen zunehmend bis über 50 Prozent aller Wettbewerbsteilnehmer ein. 1965: Beim Europiano-Kongress in Berlin Vorlage des Klavier-Lehrplanes als einem der ersten Lehrpläne für den zunehmenden Instrumentalunterricht an den Musikschulen. 1966: Umbenennung in „Verband deutscher Musikschulen e.V.“ (VdM), Einrichtung einer Geschäftsstelle in Bremen unter Diethard Wucher als geschäftsführendem Vorsitzenden. Erweiterte Strukturen und vermehrtes Unterrichtsangebot in Instrumentalfächern und Ensemblespiel. 1967: Plan zum Ausbau der Musikschulen in der Bundesrepublik Deutschland, der allen Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern zugesandt wird, in denen es noch keine Musikschule gibt. Ab jetzt „Statistische Jahresberichte des VdM“. 1968: Modellversuch „Musikalische Früherziehung“ mit dem Ziel, die kreative Entwicklung des Kindes zu fördern und es auf den späteren Musikunterricht vorzubereiten. Musikalische Früherziehung ist ab 1969 integraler Bestandteil der Musikschularbeit. 1969: Diethard Wucher wird Vorsitzender des VdM (bis 1990). – Erste Initiative zu einer gesetzlichen Absicherung der Musikschulen gegenüber den Landtagen aller Bundesländer mit 400.000 Unterschriften. – Der Strukturplan und das Lehrplanwerk des VdM werden für die Mitgliedschulen verbindlich. 1970: Mit der Gründung eines „Verbandes bayerischer Sing- und Musikschulen“ als Landesverband des VdM löst sich der Verband der Singschulen auf. Singschulen gehören damit zugleich dem Verband deutscher Musikschulen an, der damit 250 Musikschulen in der Bundesrepublik umfasst. 1971: Erster Musikschulkongress „Die Musikschule in der Bildungskonzeption der Zukunft“ in Berlin. Künftig alle zwei Jahre Musikschulkongresse; Einrichtung der Bundesgeschäftsstelle in Bonn-Bad Godesberg mit Rainer Mehlig als Bundesgeschäftsführer des VdM. 1972: Einweihung der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen, deren Errichtung der VdM maßgeblich mit initiiert hat und fortan kontinuierlich als Stätte der Weiterbildung für Leiter, Lehrer und Mitarbeiter der Musikschularbeit nutzt. – Revision und Neukonzeption des Lehrplanwerkes in Koordination mit dem Strukturplan der Musikschulen, federführend Hans-Joachim Vetter. 1973: Zweiter Musikschulkongress „Funktion und Effektivität der Musikschulen“ in Saarbrücken. – Gründung der Europäischen Musikschul-Union (EMU), der 2002 zwanzig europäischen Musikschulverbände angehören. 1975: Dritter Musikschulkongress in Hamburg: „Instrumentaler und vokaler Gruppenunterricht in Musikschulen“ – In Baden-Württemberg Musikschulen im „Gesetz zur außerschulischen Jugendbildung“ verankert. 1977: Vierter Musikschulkongress in Augsburg: „Das Ensemble in der instrumentalen und vokalen Ausbildung an Musikschulen“ – Erstes Herbstsymposium: „Die Musikschule und ihre Umwelt in Stadt und Land“, Ergänzungsplan zum Bildungsgesamtplan „Musisch-kulturelle Bildung“. 1982: Modellversuch „Musik verstehen – Verstehen durch Musik. Interkulturelles Lernen“ mit dem Ziel, ausländische Kinder in die Musikschularbeit einzugliedern. 1984: Mit der „Sing- und Musikschulverordnung“ in Bayern Namensschutz und Landesförderung geregelt. 1985: Im „Internationalen Jahr der Jugend“ „1. Europäisches Musikfest der Jugend“ in München mit fast 10.000 Teilnehmern aus 23 Ländern, Fortsetzung in mehrjähriger Folge als feste Tradition der EMU. Achter Musikschulkongress in München: „Musik als Wirtschaftsfaktor – Musikwirtschaft als Kulturfaktor“. 1987: Beginnt die komplette Überarbeitung und Neugestaltung des VdM-Lehrplanwerks, dabei Kooperation mit Literatur-Auswahllisten “Jugend musiziert“. 1989: Beratung und Unterstützung beim Aufbau eines Musikschulverbandes der DDR, ab 1990 Integration von über 150 Musikschulen aus den neuen Bundesländern. 1990: Reinhart von Gutzeit wird Vorsitzender des VdM (bis 1996). Modellprojekt „Musikalische Erwachsenenbildung an Musikschulen“, „Handreichungen“ für den Unterricht. 1991: Übernahme der Trägerschaft des „Rundfunk-Musikschulorchesters“ der ehemaligen DDR als „Deutsches Musikschulorchester“ DMO. – Elfter Musikschulkongress in Saarbrücken: „Singen in der Musikschule“. – Initiative und Wettbewerb „Musik kreativ“ mit Förderung der Vereinten Versicherungen. 1994: Publikation „Musikschulen in finanzieller Bedrängnis“. Bundesweite Plakataktion „Plädoyer für die Musikschulen“. Als erster kultureller Dachverband tritt der VdM der Kampagne „Keine Macht den Drogen“ bei. – Gründung des VdM Verlages. 1996: Dr. Gerd Eicker wird Vorsitzender des VdM. VdM publiziert CD-ROM „Treffpunkt Musikschule“. 1. Deutscher Musikschultag „Musik für alle“ am 15. Juni (alle drei Jahre bundesweit) – VdM-Logo als Gütesiegel „Musikschule im VdM“. 1997: 14. Musikschulkongress in Karlsruhe: „Neue Wege in der Musikschularbeit“. – Erstmalige Verleihung des Medienpreises „Leopold – Gute Musik für Kinder“. Mit www.musik schulen.de geht der VdM ins Internet. – Musikschulgesetz in Sachsen-Anhalt verabschiedet. 1998: Aktualisierter „Strukturplan für Musikschulen“. – Erste Jugendinitiative „Alles Oper?“ gemeinsam mit der Semperoper Dresden und der DaimlerChrysler AG. – Deutsches Musikschulorchester DMO feiert sein 25-jähriges Jubiläum und erhält den Kinderkulturpreis des Deutschen Kinderhilfswerks. Sönke Wortmann dreht für den VdM den TV-Spot „Kinder brauchen die richtigen Instrumente“. 1999: 15. Musikschulkongress in München: „Musik braucht Qualität – Musikschule“. Zweiter Deutscher Musikschultag: „Mach Musik!“ (12. Juni). EMU-Generalversammlung: Deklaration „Musikschule in Europa“. – Deutscher Städtetag: „Hinweise und Leitlinien zur Musikschule“. – Musikschulkäfer „Toni“ wirbt als Sympathiefigur „Mach Musik! In der Musikschule“. 2000: Einführung „QsM – Qualitätssystem Musikschule“ nach dem EFQM Excellence Model. (Bertelsmann Stiftung). – Das DMO konzertiert auf der EXPO 2000 in Hannover. – Musikschulgesetz in Brandenburg. 2001: 16. Musikschulkongress Leipzig: „Voneinander lernen – Musikschule im Dialog“, Bundesinnenminister Otto Schily: „Wer Musikschulen schließt, gefährdet die innere Sicherheit“. – WDR 3 und VdM vereinbaren Kulturpartnerschaft. – Erklärung „Gemeinsam für musikalische Bildung“ mit dem Verband Deutscher Schulmusiker (VDS), Kooperationsvereinbarung mit dem Deutschen Sängerbund (DSB). 2002: Dritte Jugendinitiative „Alles Oper?“ in Dresden. – Dritter Deutscher Musikschultag, Motto: „Musik macht Menschen“ – Zum 50. Jubiläum des VdM am 7. September in Hamm/Westf.: Hauptarbeitstagung und Festakt. – In Gründung: Kuratorium mit Persönlichkeiten, die sich für den VdM und die Musikschulen engagieren.

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