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Heike Matthiesen. Foto: Marcus Boman
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11 Fragen an Heike Matthiesen

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Eine unmögliche Karriere: Viel zu später Start mit 18 Jahren nach einer Kindheit voller Opern- und Klaviermusik, ein Jahr später Studienbeginn und mit 22 erste von hunderten Auftritten im Opernorchester. Die langjährige Zusammenarbeit mit der Villa Musica Mainz prägte sie als Kammermusikerin und Pepe Romero formte sie dann zur Weltklassesolistin. Inzwischen konzertierte Heike Matthiesen in über 30 Ländern, veröffentlichte 4 Solo-CDs und engagiert sich in ihrer Wahlheimat Frankfurt im Vorstand des Archivs Frau und Musik.

Welche Musik macht Sie stark?
h-Moll-Sonate Liszt … und natürlich die Dichterliebe, bitte mit Fritz Wunderlich!

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Das Kraftwerk der Gefühle: Puccini und Wagner.

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Bei gefühlsduseligem Deutschpopgesäusel.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Im Moment wechsele ich zwischen „Hells bells“ (AC/DC) und „Buttons“ (Pussycat Dolls), beides fängt ja mit soviel „Geräusch“ an, dass ich es trotz Plingplong höre. Und grundsätzlich nie Klassik!

Wenn Sie „Königin von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Vor Corona: Bedingungsloses Grundeinkommen für die in der KSK versicherten Künstler*innen. Und außerdem Komponistinnen in Schulbücher, Wettbewerbsrichtlinien, Prüfungsordnungen, Rundfunkprogramme etc. mit Quote integrieren, anders passiert immer noch nicht genug.
Jetzt: Siehe oben plus staatlich finanzierte regelmäßige Coronatests für Orchester und Opernhäuser, damit sinnvoll gespielt werden kann.

Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Ich hatte mal einen Stückvertrag als Cancan-Tänzerin an der Frankfurter Oper!

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
Boccherini-Quintette mit Pepe Romero. Er wurde der Lehrer, der mir nicht nur Gitarre, sondern auch den Beruf „Gitarrist“ beibrachte.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Krankheiten aller Art.

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
Wenn sich die nächtlichen Geräusche einer Großstadt zu einer Kugel aus Zeit und Raum verdichten, dann ist diese Stille die grandioseste vorstellbare Musik.

Woran starb Mozart?
An purer Verzweiflung, weil partout niemand ein Gitarrenkonzert bei ihm bestellen wollte.

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Bitte eines oder mehrere „Gedenkkonzerte“ von Musikerfreunden mit freier Repertoirewahl und danach jeweils ein großes lebensfrohes Gelage mit erstklassigem Wein! Und bei einer sehr schlichten kleinen Zeremonie dürfte Eva Cassidy „Somewhere over the rainbow“ singen …

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