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Strahlende Gesichter beim 17. Bavarian Bass Camp 2020. Foto: Hendrik Fuß
Strahlende Gesichter beim 17. Bavarian Bass Camp 2020. Foto: Hendrik Fuß
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Das 17. Bavarian Bass Camp 2020

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Eine Woche Kontrabass für Jung und Alt, Profis wie Lai*innen, Lehrkräfte wie Schüler*innen
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Eine laue Brise zieht durch die drückende Hitze der Ägäis, Wellen rauschen, eine sanfte Melodie erklingt. Die Klänge im Konzertsaal der bayerischen Musikakademie Alteglofsheim entführen das Publikum für kurze Zeit auf eine griechische Insel im Mittelmeer. Es ist das Abschlusskonzert des 17. Bavarian Bass Camps, das vom 25. bis 28. Februar 2020 in der Musikakademie in Alteglofsheim stattgefunden hat. Die Teilnehmer*innen präsentieren die Uraufführung des „Aegean Tango“ des griechischen Komponisten George Hatzimichelakis. In dem Stück hat er die Eindrücke aus seiner Heimat für ein Kontrabass-Orchester musikalisch umgesetzt. Alle Teilnehmer*innen des Basscamps – ob Schüler*innen oder Lehrkräfte, Lai*innen oder Profis, Kinder oder Erwachsene – sind Teil dieses Orchesters, das unter der Leitung von Claus Freudenstein als krönenden Abschluss des diesjährigen Basscamps im Rahmen der 17. Alteglofsheimer Bassgala auftritt.

Traditionell gehört die Woche in den bayerischen Faschingsferien dem Kontrabass: Das alljährliche Bass Camp ist das große bayerische Bassist*innen-Treffen, bei dem gemeinsames Musizieren und Lernen im Vordergrund steht. Lehrkräfte wie Schüler*innen begegnen sich in familiärer Atmosphäre auf Augenhöhe und erhalten die Möglichkeit, im Miteinander Inspiration für die tägliche Arbeit und die persönliche Entwicklung zu gewinnen. „Dass Kontrabassist*innen aller Alters- und Leistungsstufen hier gemeinsam lernen und musizieren und neue Impulse schöpfen, gehört seit jeher zum Programm des Bass Camps.“ erläutert Hendrik Fuß, stellvertretender Leiter der Pädagogischen Arbeitsgemeinschaft Kontrabass Bayern (PAK), VBSM-Fachberater für Kontrabass und Leiter des diesjährigen Bass Camps. Die Teilnahme steht allen interessierten Kontrabassist*innen offen. Junge Schüler*innen – etwa die Hälfte der Teilnehmer*innen ist unter 18 Jahren bekommen hier einen tiefen Einblick in das gesamte Spektrum dessen, was auf dem Kontrabass möglich ist. Die jüngsten Teilnehmer*innen beschäftigen sich in der sogenannten „Bassix“-Klasse unter der Leitung von Karola Piel spielerisch mit dem Instrument und leisten selbstverständlich auch in der Bassgala ihren eigenen Konzertbeitrag.

Das enorme schöpferische Potenzial dieses Zusammentreffens zeigt sich in den zahlreichen Uraufführungen und den speziell für diesen Anlass komponierten Musikstücken. So entstand beispielsweise der Konzertbeitrag der „iBass“-Klasse unter der Leitung von Georg Karger vollständig während der Tage in Alteglofsheim. Die Komposition von Michael Emanuel Bauer trägt den Namen „Brainf*ck“ und nimmt Bezug auf die gleichnamige esoterische Programmiersprache. Sie wurde hier erstmals in einer Bearbeitung für Kontrabass-Ensemble, Klavier und Schlagzeug aufgeführt. Schlagzeug- und Bass-Grooves, experimentelle Spieltechniken, gesprochene Silben, und nicht zuletzt ein verstecktes Beethoven-Zitat machten diese Uraufführung zu einem ganzheitlichen Erlebnis.

Das Bass-Camp zeichnet sich durch eine große musikalische Vielfalt aus: Von Blues-Kompositionen über Choräle, Evergreens, Filmmusik, Latin bis hin zu Rockmusik ist alles vertreten. Dozent Bernhard Seidel trug dieses Jahr dazu bei, dass auch der Tango kompetent vertreten war, in dem der Kontrabass eine unverzichtbare Rolle spielt.

Daneben spielt auch die Vernetzung mit Anbietenden aus dem Instrumentenbau und der Saitenherstellung sowie Verlagen und Händler*innen eine wichtige Rolle. Bassbauer Thomas Grünert aus München nahm einen ganzen Tag lang die Kontrabässe der Teilnehmer*innen unter die Lupe. In seiner temporär eingerichteten Werkstatt im Schloss Alteglofsheim wurde geleimt, gefeilt, eingestellt und wertvolle Beratung erteilt. Auch die Verlosung am letzten Abend stellte für viele Teilnehmer*innen einen Höhepunkt dar. Zu gewinnen gab es Preise, die von den Bassbaubetrieben Mastri GmbH, Jonas Lohse und der Penzel KG sowie von dem Saitenhersteller Fortune Strings und vom Paganino-Versand gestiftet wurden.
Im kommenden Jahr wird das Bass Camp wieder durch den OPEN BASS Meisterkurs ergänzt. Studierende erhalten hier durch den Austausch mit Kontrabasslehrkräften wertvolle Einblicke in eine pädagogische Tätigkeit und haben die Chance, zu einem günstigen Preis Unterricht bei einem namhaften Kontrabassisten bzw. einer namhaften Kontrabassistin zu nehmen. Genauere Informationen werden im Fortbildungsprogramm des VBSM unter www.musikschulen-bayern.de sowie über den E-Mail-Newsletter der PAK bekannt gegeben.

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18. Bavarian Bass Camp
16. bis 19.02.2021
Bayerische Musikakademie Alteglofsheim
www.bavarianbasscamp.de
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