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Jugend musiziert und mehr…

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Der Bundeswettbewerb ist die Eintrittskarte zu weiteren Auszeichnungen
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Während vor wenigen Tagen die 49. Runde von „Jugend musiziert“ begonnen hat – Anmeldeschluss war am 15. November – wirkt der 48. Wettbewerb in vielen Winkeln Deutschlands und der Welt nach. „Was kann man bei „Jugend musiziert“ gewinnen?“ lautet eine häufige Frage. Die Wertschätzung einer musikalisch-künstlerischen Leistung, die durch eine Urkunde der Bundesjugendministerin belegt wird, ist dabei in vielen Fällen eine Eintrittskarte zu weiteren Auszeichnungen. „Integriertes Förderprojekt Jugend musiziert“ lautet die korrekte Bezeichnung der erfolgreichsten Förderung für Nachwuchsmusiker in der Bundesrepublik. Ein enges, partnerschaftliches Netzwerk, bestehend aus Konzertveranstaltern, Stiftungen, Festivals und Institutionen sorgt verlässlich dafür, dass die jungen Musiker nach der Wettbewerbsphase vielfältige Bühnenerfahrung sammeln, im Konzertbetrieb ihre Repertoire erweitern und sich künstlerisch weiter entwickeln können. Im Folgenden eine kleine Auswahl der Aktivitäten von Bundespreisträgerinnen und -preisträgern im In- und Ausland:

Schleswig-Holstein Musikfestival

Beim Bundeswettbewerb 2011 war für herausragende Pianisten von der Stiftung Schleswig-Holstein Festival in der Reihe „Musikfest auf dem Lande“ des Schleswig-Holstein Musikfes-tivals ein Konzertengagement ausgelobt worden. In diesem Rahmen wurde auch ein hoch dotiertes monatliches Stipendium der Sparkassen-Finanzgruppe verliehen und ein Publikums-preis in Höhe von 500 Euro. Eingeladen wurden die Pianisten Alexander Vorontsov aus Varel, Tae-Min Hyun aus Halle und Tobias Haunhorst aus Solingen. Alexander Vorontsov erhielt am 13. August nach einem virtuosen Konzertauftritt den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Sparkassen-Finanzgruppe. Der Publikumspreis ging an Tae-Min Hyun.

Die Deutsche Stiftung Musikleben

Die Deutsche Stiftung Musikleben, eines der Gründungsmitglieder von „Jugend musiziert“ ist dem Wettbewerb seit Anbeginn eng verbunden. Sie überreicht in jedem Bundeswettbewerb Sonderpreise und Stipendien an Preisträger. Auch von der stiftungseigenen Konzertreihe „Foyer junger Künstler“ mit jährlich bis zu 60 Konzerten in und um Hamburg und dem Wettbewerb um den „Deutschen Musikinstrumentenfonds“, der national größten Sammlung wertvoller alter Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe profitieren jedes Jahr zahlreiche herausragende „Jugend musiziert“-Absolventen. Seit Ende des Bundeswettbewerbs 2011 fanden bereits elf Konzerte statt, in denen mehr als 30 herausragende Musikerinnen und Musiker konzertierten:

Beim Konzert anlässlich der Eröffnung der Bildungsstätte „Kloster Vinnenberg“ am 2. Juli in Kloster Vinnenberg spielte das de Leo Quartett mit Angelo de Leo (Violine), Mona Burger (Violine), Tobias Reifland (Viola), Jonas Palm (Violoncello) aus Baden-Württemberg. Im Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“ am 5. Juli im Hotel Louis C. Jacob, Hamburg konzertierten Pauline Floreani, Querflöte, und Julien Floreani, Klarinette aus Drusenheim, die Münchnerinnen Miriam Schulz, Violine, und Melanie Schulz, Violoncello, Thomas Schuch, Klavier, aus Stephanskirchen und das Stepp-Quartett mit Dorothea Stepp, Violine, Louise Wehr, Violine, Sander Stuart, Viola und Luise Rau, Violoncello, aus Baden-Württemberg. In Kooperation mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern präsentierte die Deutsche Stiftung Musikleben am 6. Juli im Marstall Wedendorf mit „Junge Elite“ ihre jüngsten Stipendiaten, es wirkte unter anderem die Pianistin Johanna Bufler aus Wasserburg mit. Beim 11. Sommerkonzert auf Sylt am 29. Juli in St. Severin zu Keitum auf Sylt konzertierte unter anderem das Stepp-Quartett. Am 21. September fand im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe, Hamburg ein Lunchkonzert mit Instrumentenvergabe statt, das unter anderem der Pianist Artem Schakbasian aus Bonn und das Trompeten-Trio mit Jonathan Debus, Jan-Henning Drees, Theodor Korschildgen aus Münster gestalteten. Beim 8. Aachener Krönungsmahl im Raatssaal des Rathauses zu Aachen waren am 23. Oktober erneut mit Johanna Bufler am Klavier zu hören. Sie konzertierte ebenfalls am 26. Oktober im Rahmen eines Konzerts für Ernst & Young im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, gemeinsam mit dem Hamburger Trompeten-Trio Josa Lukas Bambirra Malich, Lasse Elias Grams, Tillmann Höfs. Die Harfenistin Johanna Ponzer aus München gehörte zu den Interpreten des 19. Blankeneser Kirchenkonzerts am 24. November in der Blankeneser Kirche am Markt, Hamburg. Antje Thiele, Querflöte, aus Hennef und Dominic Chamot, Klavier, aus Bergisch-Gladbach werden am Nikolaustag in einem Konzert zu hören sein, das in Kooperation mit der Körber-Stiftung stattfindet. Angekündigt werden sollen auch zwei Konzerte im Januar und Februar: Der Münsteraner Pianist Jun-Ho Gabriel Yeo, wird am 25. Januar im Steinway-Haus Hamburg konzertieren, Johanna Ponzer wird anlässlich der Ausstellungseröffnung „Ferdinand Hodler und Cuno Amiet“ im Bucerius Kunst Forum Hamburg am 8. Februar ein Harfenkonzert geben.

Erfolgreiche Absolventen des aktuellen Bundeswettbewerbs lud die Stiftung im September nach Hamburg ein, um sich dort um wertvolle Streichinstrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds zu bewerben. 15 Instrumente wurden schließlich verliehen. (www.deutsche-stiftung-musikleben.de)

Der Workshop „Alte Musik“

Seit 1992 bietet der mehrtägige Workshop „Alte Musik“ in Bergisch-Gladbach Preisträgern des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ die Gelegenheit, Alte Musik zu studieren und pflegen. Aufgrund ihres Bundespreises 2011 wurden in diesem Jahr eingeladen: die Blockflötistinnen Magdalena Zelck aus Köln und Veronika Schiela aus Dachau, die Querflötistinnen Anissa Baniahmad aus Marburg und Elisa Klimke aus Markkleeberg, der Cembalist Kilian Debus aus Münster und die Fagottistin Pauline Winkels aus Bedburg-Hau. Der Workshop endete mit einem Konzert der Teilnehmer am 13. November im Grand Hotel Schloss Bensberg.

Das Marler Debüt

Das „Marler Debüt“ eine der traditionsreichsten und ältesten Anschlussförderung bei „Jugend musiziert“ lädt seit über 40 Jahren zu zwei Konzerten mit Bundespreisträgern „Jugend musiziert“ ein: Ein Kammerkonzert, das im Herbst stattfand und ein Sinfoniekonzert im kommenden Frühjahr. 

Am 8. Oktober stellten sich im Theater der Stadt Marl das Streicher-Duo Miriam und Melanie Schulz aus München mit Kodályis Duo op. 7 für Violine und Cello vor, die Sopranistin Emily Mende aus Haselbachtal interpretierte Lieder von Schumann, Poulenc und Opernarien von Mozart, begleitet von Andreas Kühn. Zu hören war außerdem der Pianist Tobias Haunhorst aus Solingen mit Werken von Liszt und Beethoven. Das Sinfoniekonzert mit den Bergischen Sinfonikern und der Harfenistin Johanna Ponzer, der Sopranistin Svenja Kallweit und Amadeus Wiesensee am Klavier wir am 3. März 2012 stattfinden.

Kronberg Academy

Der inzwischen ebenfalls langjährige Partner Kronberg Academy veranstaltete vom 28. bis 30.Oktober in Kronberg das Kammermusikprojekt „Mit Musik – Miteinander“. Zweimal im Jahr erhalten dort besonders begabte junge Musiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Möglichkeit, mit ihren oft nur etwas älteren Kollegen, die bereits Preisträger internationaler Wettbewerbe sind, Kammermusik zu machen und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Unter der Leitung der Dozenten Kirill Troussov, Peijun Xu und István Vár studierten und konzertierten die Bundespreisträgerinnen und -preisträger 2011 die Geigerin Irina Kalinowska aus Lübeck und die beiden Cellisten Lukas Plag, aus Weimar und Simon Tetzlaff aus Bad Homburg.

Jürgen-Ponto-Stiftung

Eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit verbindet „Jugend musiziert“ auch mit der in Frankfurt ansässigen Jürgen-Ponto-Stiftung. Auch in diesem Jahr vergab die Stiftung Förderpreise an ausgewählte Bundespreisträger, in der Regel ein mehrjähriges Stipendium. Vier Solisten und ein Ensemble wurden in diesem Jahr ausgezeichnet und bereits zu mehreren Konzerten eingeladen:

Die Sopranistin Elisa Stein aus Ahrensfelde und die Harfenisten Catharina Mothes konzertierten am 26. November im Grafschaftsmuseum in Wertheim. Catharina Mothes durfte zuvor im August eine Ausstellungseröffnung in der Commerzbank Plaza musikalisch umrahmen. Am 24. November wird sie in Frankfurt ein Konzert vor Kunden der Bank spielen. 

Dominic Chamot wird am 24. November in Düsseldorf sein erstes Konzert als Stipendiat der Ponto-Stiftung geben. auftreten. Catharina ist erneut am 12. Januar im Theater am Aegi in Hannover zu hören. Das Holzbläserensemble Alexander Kaval (Querflöte), Julia Obergfell (Oboe), Sarah Geiger (Klarinette), Raphael Manna (Horn), und Johannes Hund (Fagott), aus Baden-Württemberg spielt im Februar ein Konzert im Rahmen der Musikwoche Hitzacker. 

Ralf Suermann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Ponto-Stiftung betont: „Unser musikalisches Förderprogramm unterstützt jährlich rund 30 Musikerinnen und Musiker mit einem Stipendium in Höhe von jeweils 300 Euro pro Monat. Aber wir wollen unsere Stipendiaten nicht nur mit Geld fördern, sondern stehen ihnen auch mit Rat und Tat zur Seite, indem wir ihnen Konzertengagements bei Musikfestivals, in Konzertreihen oder im Rahmen von Rezitals vermitteln.“

Jeunesses Musicales Spanien 

Auf Vermittlung der European Union of Music Competitions for Youth (EMCY) organisierte die Jeunesses Musicales Spanien für ein deutsches Preisträgerensemble, das Gitarrenduo Julius Voigt und Jonathan Helbig aus Leipzig, Bundespreisträger 2010, eine Konzertreise durch Katalonien. Die Reise vom 3. bis 14. Juni umfasste vier Konzerte in Moià, Palafrugell, Sant Cugat del Vallès und Banyoles sowie Begegnungen und Austauschmöglichkeiten mit spanischen Musikern oder Fachleuten. Insbesondere das letzte Konzert wird den beiden Gitarristen in bester Erinnerung bleiben: 

„Banyoles, ebenfalls im Hinterland Kataloniens. Wir spielten in einem kellerartigen Raum eines noblen Hotels. Es lag ziemlich abseits des Ortes und so fielen unsere Erwartungen bezüglich der Teilnehmerzahl. Fünf Minuten vor Konzertbeginn sahen wir mit Freude und steigender Aufregung, dass ohne Unterbrechung Leute kamen, außerdem war inzwischen das Radio und das lokale Fernsehen erschienen. Als wir zehn Minuten nach regulärem Beginn den Konzertsaal betraten, trauten wir unsern Augen nicht, es waren etwa 150 Leute gekommen! Sie saßen und standen überall, selbst im Vorraum. Das Konzert lief perfekt, die Leute waren glatt weg begeistert und applaudierten noch lange.“

Goethe-Institute

Langjährige Partner sind die Deutschen Schulen Thessaloniki und Athen. Sie laden in Zusammenarbeit mit den Goethe-Instituten in Athen und Chania seit vielen Jahren Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ zu Konzertreisen durch Griechenland ein. Vom 8. bis 15. November erhielten die Einladung die 20-jährige Sopranistin Svenja Kall-weit aus Koblenz mit ihrem Klavierbegleiter Christopher Schmitz aus Bitburg sowie der 17-jährige Pianist Marcel Mok aus Stuttgart. Alle hatten im 48. Bundeswettbewerb einen 1. Preis erhalten. Die Sängerin und die beiden Pianisten konzertierten in Athen, Thessaloniki und Chania auf der Insel Kreta.

„Concertino Praga“

Am 46. International Radio Competition for young Musicians „Concertino Praga“, einem traditionsreichen Mitgliedswettbewerb der EMCY, werden 2012 zwei 1. Preisträger-Ensembles des 48. Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ 2011 teilnehmen: Ein Streichquartett bestehend aus der 15-jährigen Mathilde Kühn aus Meiningen, der 13-jährigen Ruth Müller aus Braunschweig, beide Violine, dem 15-jährigen Bennet Morrice Ortmann aus Grünkraut, Viola sowie dem 14-jährigen Lukas Plag aus Weimar, Violoncello. Außerdem ist die 17-jährige Akkordeonistin Marie-Luise Kuhnert aus Weimar, mit ihrer neuen Geigenpartnerin Thurid Signe Pribbernow, beide aus Weimar, eingeladen. Für den Wettbewerb wurden im Herbst 2011 hatten beide Ensembles CD-Aufnahmen eingesandt. Sie werden im Februar 2012 durch eine internationale Jury bewertet. Die Sieger des Internationalen Rundfunkwettbewerbs „Concertino Praga“ präsentieren sich im Juni kommenden Jahres bei Auftritten bei einem Galakonzert im ehrwürdigen Rudolfínum in Prag und auf dem Südböhmischen Festival Concertino Praga.  

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