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Richard Strauss – aktiv gehört

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Die 3. Kinder-Musikhochschule an der Musikhochschule Würzburg
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Die Kinder-Musikhochschule im November 2014 widmete sich anlässlich seines 150. Geburtstages dem Komponisten Richard Strauss. Das Team und die Studierenden der Elementaren Musikpädagogik (EMP) an der Hochschule für Musik stellten sich der Herausforderung, die Person des Komponisten und seine Musik auf die Verständnis- und Aktions- Ebene von Kindern im Grundschulalter zu transferieren. Dabei konnten sie auf Erfahrungen aus den beiden vorausgegangenen Kinder-Musikhochschulen zurückgreifen: „Samba“ 2010 und „John Cage“ 2012.

So konzipierten sie für die achtzig Kinder wieder drei Formate: eine Vorlesung, vier parallel laufende Seminare/ Workshops und eine anschließende Performance für die Eltern.

In der Vorlesung, die gekonnt an die Auffassungsfähigkeit von Grundschulkindern angepasst und mit einer Powerpoint-Präsentation unterstützt wurde, lernten die Kinder die Person Richard Strauss und die Grundzüge seines kompositorischen Schaffens kennen.

In den vier Seminaren wurde jeweils eine Komposition von Richard Strauss gehört, ihre Aussage erschlossen und dann von den Kindern selbst mit unterschiedlichen Aktionen verbunden, also aktiv gehört.

Die Einleitung zu „Also sprach Zarathustra“ spielten die Kinder als Parakomposition auf Xylophonen, Pauke und Becken nach. Durch die musikalische Unterstützung und die umsichtige Anleitung von Mitgliedern des EMP-Teams gelang dies in hoher Qualität. In einem anderen Workshop setzten die Kinder einen Ausschnitt aus der „Alpensymphonie“ in Bilder um, indem sie mit Pastellkreiden zur Musik malten. In den abstrakten Bildern wurde eindrucksvoll der Klangverlauf der Musik ersichtlich. Das Lied „Die Nacht“ konnten die Kinder in unterschiedlichen Rollen als Bewegungsgestaltung miterleben und damit die Aussage des Textes spannungsvoll verkörpern. Im „Kampf mit den Windmühlen“ aus „Don Quixote“ kamen Holz-Stäbe als Gestaltungsmittel für Lanze und Windräder auf die Bühne, mit denen die Kinder eine spannende Bewegungsstudie zur Musik erarbeiteten.

In der abschließenden Präsentation für die Eltern im fast überfüllten Kammermusiksaal des Gebäudes am Residenzplatz führten die Kinder ihre in knapp 60 Minuten erarbeiteten Performances vor. Mit hoher Präsenz und Ernsthaftigkeit zeigten sie, wie Musik von Richard Strauss aktiv gestaltet werden kann, und damit der Höreindruck an großer Intensität gewinnt. Begeisterte Kinder, erstaunte Eltern und ein zufriedenes EMP-Team waren das Ergebnis dieses Projektes, an dem alle Studierenden der Klasse Elementare Musikpädagogik mit vollem Einsatz, viel Kreativität und hoher Intensität mitgearbeitet haben. Beratend zur Seite standen die EMP-Dozentinnen Prof. Barbara Metzger, Monika Schelske-Flöter, Mag. Daniela Hasenhündl und Daniela Bauer sowie die Master-Studierende Miriam Decker.

Welches Thema wird bei der 4. Kinder- Musikhochschule wohl im Vordergrund stehen? Das bleibt noch geheim. Sicher ist, dass Kinder im Grundschulalter in der nächsten Kinder-Musikhochschule wieder Einblick in den Lehrbetrieb einer Musikhochschule erhalten und für einige Stunden in die Rolle von „Jungstudierenden“ schlüpfen können.

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