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Digitale Publikationen bereiten Nationalbibliothek große Sorgen

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Leipzig - Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) hat Probleme mit der dauerhaften Speicherung digitaler Publikationen. Seit 2006 muss die Bibliothek mit ihren beiden Häusern in Leipzig und Frankfurt am Main auch Netzveröffentlichungen in ihr Archiv aufnehmen, eine befriedigende technische Lösung ist aber noch nicht gefunden. Das Problem sei vor allem die Langzeithaltbarkeit der Daten, sagte der Leiter Benutzung und Archivierung der DNB Leipzig, Jörg Räuber. Zudem müsse ein gigantischer Speicherplatz vorgehalten werden.


Das Problem kennt jeder Laie: Dokumente von vor zehn Jahren sind mit heutiger Software kaum noch lesbar. Bibliotheken haben dasselbe Problem, nur in größerem Ausmaß. Prinzipiell gebe es zwei Lösungen: Zum einen könnten die Dokumente immer wieder automatisch auf den neuesten Stand der Software gebracht werden, erklärt Räuber. Dabei laufe man aber Gefahr, Daten zu verlieren oder zu verfälschen. Zum anderen könne man auch die alte Technik weiter vorhalten oder mit technischen Tricks den Dokumenten vorspielen, sie würden von einer alten Hardware gelesen. «Das ist aber technisch sehr aufwendig», sagt Räuber. Beim Papier wisse man, wie es sich im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte verhält. Bei digitalen Daten könne man nur hoffen.

In der Deutschen Nationalbibliothek lagern rund 24,1 Millionen Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Noten sowie Audio- und Videodateien. Jährlich kommen rund 300 000 Medien hinzu, in Leipzig wird am 23. März für den mittlerweile 4. Erweiterungsbau Richtfest gefeiert. Er soll im kommenden Jahr auch das Deutsche Musikarchiv aus Berlin aufnehmen.


 

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