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Hochschule für Musik Saar veranstaltet Festival „Russische Musik im Exil“

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In Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes veranstaltet die Hochschule für Musik Saar vom 6. bis 19. November 2011 das Festival „Russische Musik im Exil“. Neben neun Konzerten mit namhaften internationalen Künstlern werden innerhalb des Festivals mehrere Vortragsveranstaltungen und eine musikwissenschaftliche Konferenz stattfinden.

Mehrere Wellen der Emigration haben die russische Kultur im 20. Jahrhundert zersplittert: die „weiße“ Emigration nach der Oktoberrevolution 1917, die „stumme“ mit dem Ausbruch des Krieges 1941, die „intellektuelle“ im Kalten Krieg und die sogenannte „Wurst-Emigration“ (kolbasnaja emigracija) in post-sowjetischer Zeit. Unter den Millionen Russen, die ihre Heimat verlassen haben, waren viele Künstler und Komponisten. Ihre Werke prägen das Bild der russischen Kultur bis heute. In ihnen spiegeln sich alte und neue Identitäten, sind ästhetische, biografische und im weitesten Sinne politische Aspekte auf komplexe Weise verknüpft.

Das Festival „Russische Musik im Exil“ möchte das Phänomen dieser so faszinierenden und vielgesichtigen Musikkultur neu beleuchten. Dabei werden in einer dichten Konzertreihe konservative mit fortschrittlichen Strömungen konfrontiert, noch in Russland entstandene Werke mit solchen aus der Emigration, ältere mit jüngeren Komponistengenerationen. Beteiligt sind weltberühmte russische Künstler wie Gennadi Rozhdestvensky, Boris Berezovsky und Alexander Rudin sowie zahlreiche Spezialisten für russische Musik aus Deutschland und England. Außerdem werden auch junge Musiker und Studenten auftreten. Neben berühmten Namen wie Prokofjew, Rachmaninow, Strawinsky, Schnittke, Denissow, Gubajdulina liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Kompositionen von Nikolaj Medtner, dessen 60. Todestag im November 2011 gefeiert wird und der als einer der typischsten Vertreter der russischen Emigration gilt.

Im Vorfeld der Konzerte wird es eine kleine Reihe öffentlicher Vorträge geben. Eine interdisziplinäre wissenschaftliche Konferenz an der Universität des Saarlands, veranstaltet von den Instituten für Slawistik, für Kunstgeschichte und für Musikwissenschaft, wird im Rahmen des Festivals die Frage nach der kulturellen Identität in den konservativen wie progressiven Strömungen der russischen Emigration sowie nach dem Wechselverhältnis zwischen alter und neuer Heimat stellen.

Konzipiert und organisiert wird das Festival von Prof. Ekaterina Derzhavina, Tschaikowsky- Konservatorium Moskau, Prof. Thomas Duis, Hochschule für Musik Saar, und PD Dr. Christoph Flamm, Universität des Saarlandes. Es steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin des Saarlands, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer. Unterstützt und gefördert wird das Festival vom Kulturamt des Stadt Saarbrücken, vom Netzwerk Neue Musik Saar, von der Hochschule für Musik Saar und von der Universität des Saarlandes.

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