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Millionen-Kürzungen für Berliner Musikschulen? Berlins Bildungspolitik erneut auf dem Holzweg

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Erneut scheint sich die Berliner Politik auf bildungspolitische Abwege zu begeben. Das derzeit im Abgeordnetenhaus diskutierte Wertausgleichssystem für den kommenden Doppelhaushalt soll die kommunale Kulturarbeit fördern - allerdings nicht, indem dafür mehr Geld ausgegeben wird, sondern indem das wenige Geld lediglich umverteilt wird. Zwei der größten Musikschulen Berlins sollen die millionenschwere Hauptlast dieses Verfahrens tragen. Allein der Musikschule in Berlin-Zehlendorf könnten nach ersten Berechnungen über 2 Millionen Euro aus dem Budget gekürzt werden!

Dazu Christian Höppner, Präsident des Landesmusikrates Berlin: „Dieser Umverteilungsplan ist bildungspolitischer Unsinn. Erfolgreich gewachsene Strukturen wie zum Beispiel die der Musikschulen in Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf, dürfen nicht ohne Not und zu Lasten der dort lernenden Kinder und Jugendlichen zerschlagen werden. Die landesweite Unterfinanzierung ist das eigentliche und seit langem bekannte Problem der kommunalen Kulturarbeit in Berlin - durch Umverteilung wird dieses Problem nicht gelöst.

Selbstverständlich muss in die soziale Infrastruktur „schwieriger“ Bezirke investiert werden, das lässt sich jedoch nicht über eine Umverteilung, sondern nur über eine erhöhte Mittelzuweisung des Senats bewerkstelligen. Ich fordere die Abgeordneten und den zuständigen Senator Zöllner auf, den Plan zum bezirklichen Wertausgleich dahin gehend zu korrigieren. Berlin braucht mehr musizierende Kinder – nicht nur in bestimmten Bezirken, sondern in allen.“



 

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