Leipzig - Mit einem aufwendigen technischen Experiment soll die Akustik der beiden ehemaligen Leipziger Gewandhaus-Säle wieder erlebbar werden. Grundlage dafür bilden umfangreiche akustische Messungen und die Auswertung historischer Baupläne, wie das Bach-Archiv in Leipzig mitteilte.
Anhand dieser Daten wird Mozarts Quartett in G-Dur (KV 80) digital variiert und somit ein Vergleich zur aktuellen Akustik des jetzigen Gewandhauses am Augustusplatz möglich. Die Idee hatte der Wissenschaftler Stefan Weinzierl von der Technischen Universität Berlin. Am Samstag (7.11.) hält Weinzierl im Rahmen des Internationalen Symposiums „Vom Barock zur Romantik. Aufführungspraxis und Musiklandschaft im Umbruch“ einen Vortrag im Gartenhaus des Leipziger Mendelssohnhauses (Akustik und Orchesterklang im Wandel. Die Leipziger Gewandhausbauten als Vorbild für die Konzertsäle des 19. Jahrhunderts).
Das heutige Gewandhaus wurde 1981 eröffnet, zuvor hatte das Orchester in einem Saal des Tuchmacherhauses im Gewandgässchen und ab 1884 in einem eigens errichteten Haus in der Beethovenstraße gespielt, das im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt und 1968 abgerissen wurde.