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Klaus Lederer. Foto: Hufner
Berliner Linke nominiert Klaus Lederer als Spitzenkandidaten für Wahl. Foto: Hufner
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Berliner Linke nominiert Kultursenator als Spitzenkandidaten für Wahl

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Berlin - Kultursenator Klaus Lederer soll die Berliner Linke im kommenden Jahr in die Wahl zum Landesparlament führen. Der Landesvorstand der Partei nominierte den 46-Jährigen am Dienstagabend als Spitzenkandidaten. Das teilte eine Sprecherin mit.

Der designierte Spitzenkandidat der Berliner Linken für die Wahl zum Abgeordnetenhaus, Kultursenator Klaus Lederer, sieht seine Partei bei einer weiteren Regierungsbeteiligung in entscheidender Rolle. «Die zentrale Herausforderung ist, den Blick darauf zu lenken, was eigentlich das Spannende dieser Stadt ausmacht, den Charme dieser Stadt», sagte Lederer der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. «Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass wir die - nicht einfachen - Transformationsprozesse vollziehen, dabei aber auf soziale Balance genauso achten wie auf die Resilienz der Daseinsvorsorge.»

Der Landesvorstand nominierte Lederer am Dienstagabend nach 2016 erneut als Spitzenkandidaten. Auf Platz eins der Landesliste soll ihn eine Landesvertreterversammlung im April wählen.

Der 46-Jährige sieht seine Partei und eine neue Koalition in der Pflicht. «Wir müssen auf eine dienende Verwaltung hinarbeiten, die Bürgerinnen und Bürger das Leben erleichtert. Bei dieser zentralen Herausforderung hat Rot-Rot-Grün in den vergangenen vier Jahren intensive und gute Arbeit geleistet», sagte Lederer. «Wenn gewünscht wird, dass wir diesen Kurs fortsetzen, dann wird die Linke dabei eine ganz, ganz wichtige Rolle spielen.»

Lederer sieht Schwerpunkte: «Mir ist wichtig, nicht nur die Perspektive der Innenstadt im Blick zu behalten, sondern tatsächlich zur Kenntnis zu nehmen, dass Berlin viele Zentren hat, bunt und vielfältig ist. Die Probleme in Wilhelmshagen oder Reinickendorf sind sicherlich andere als in Tempelhof, Schöneberg oder Neukölln.»

Dabei setzt der Linke-Politiker auf Kompromisse. «Wir machen seit vier Jahren rot-rot-grüne Politik in deren Mittelpunkt der sozial-ökologischen Umbau der Stadt steht», sagte Lederer. «Dabei gibt es durchaus Entscheidungen, um die Diskussionen geführt werden und diese müssen wir ohne Schaum vor dem Mund führen können. Also: Was ist das richtige Maß von ökologischen Maßnahmen? Was ist das richtige Maß von sozialen Maßnahmen? Auch in der Balance, mit dem Ziel, dass eine nicht gegen das andere auszuspielen.»

Für die kommende Zeit sieht Lederer in Corona-Zeiten klare Schwerpunkte. «Wir sind mit dem Pandemie-Management jetzt seit Monaten intensiv beschäftigt, und die Pandemie wird weder jetzt Mitte Dezember, noch im Januar oder im Februar vorbei sein», sagte er. «Absolute Priorität hat, dafür zu sorgen, dass wir hier in der Stadt mit der Pandemie auf eine vernünftige Art und Weise umgehen. Dabei meine ich nicht nur das zweiwöchentliche Verlängern von Regeln, sondern vor allem die soziale Flankierung, die wirtschaftlichen Begleitmaßnahmen, die Auseinandersetzung mit dem psychosozialen Folgen der Pandemie.» Das stehe für ihn absolut im Vordergrund.

«Natürlich ist es klar, dass ich auch in den Wahlkampf einsteige, wenn die Wahl näher rückt. Aber erstmal bin ich hier in der Verantwortung, und diese Verantwortung werde ich auch wahrnehmen. Alles andere wäre absurd.»

Die jeweils weiblich besetzten Spitzenkandidaturen der bisherigen Koalitionspartner SPD und Grüne sieht Lederer für sich nicht als Handicap. «Ich freue mich, dass es inzwischen nicht mehr nur üblich ist, dass Männer Spitzenkandidaturen einnehmen. Unter dem Strich ist die Frage entscheidend, welche Kandidatin oder welcher Kandidat inhaltlich und persönlich überzeugt. Da gehe ich gelassen in die Auseinandersetzung.»

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