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«Blondinen bevorzugt»: Erstes Musical seit Corona-Beginn in Neustrelitz gefeiert . Foto: Presse, J. Metzner
«Blondinen bevorzugt»: Erstes Musical seit Corona-Beginn in Neustrelitz gefeiert . Foto: Presse, J. Metzner
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«Blondinen bevorzugt»: Erstes Musical seit Corona-Beginn in Neustrelitz gefeiert

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Neustrelitz (dpa/mv) - Das Theater in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ein Musical auf die Bühne gebracht - und ist mit Erfolg gestartet. Die Premiere des Stücks «Blondinen bevorzugt» («Gentlemen Prefer Blondes») von Jule Styne ist vom Publikum am Sonntagabend mit langem Applaus bedacht worden.

Bei Texten wie «Ein Hoch auf alle Bühnen, Kasinos und Kinos», mit der die Regie die Bedeutung der Kultur in der aktuellen Zeit unterstreichen will, gab es auch offenen Szenenapplaus. Das Landestheater, eines von vier großen Konzert- und Theaterhäusern in Mecklenburg-Vorpommern, war unter Corona-Bedingungen zur Premiere ausverkauft.

Das Musical wurde 1949 in New York uraufgeführt, war 1953 verfilmt worden und wurde durch die Komödie mit Schauspielerin Marilyn Monroe bekannt. Für Gäste in Neustrelitz galt die 3G-Regel, wonach nur gegen das Coronavirus Geimpfte, Genesene und negativ Getestete Zutritt hatten. «Es ist wieder Zeit für ein Musical in einer Zeit, in der wir alle Spaß gebrauchen können, um nicht melancholisch zu werden», sagte Intendant Sven Müller anlässlich der Premiere.

In dem Stück - das nach einem Roman von Anita Loos entstand, die auch selbst das Musical-Drehbuch schrieb - leben zwei attraktive Showgirls in Nordamerika und Frankreich ihre unterschiedliche Vorstellungen von Geld und Liebe aus. Die Zuschauer erleben ein Feuerwerk an glitzernden Kostümen und besonderen «Schauplätzen» wie das legendäre Hotel «Ritz» in Paris, den Platz am Eiffelturm sowie die Atmosphäre an Bord eines luxuriösen Ozeandampfers, mit dem die beiden Frauen von Nordamerika nach Paris unterwegs sind.

Besonders gefeiert wurden Sängerin und Hauptdarstellerin Laura Scherwitzl als «Lorelei» und Nicola Clarissa Gehring, die als Tänzerin begeisterte, sowie Gabriele Thomann als lebensweise Mutter eines Geschäftsmannes. «In Zeiten des Feminismus erscheinen solche Rollenbilder wie aus der Zeit gefallen», erklärte Barbara Schöne, die die Inszenierung leitet. In jener Zeit galt aber auch: Frauen seien das stärkere und klügere Geschlecht - man dürfe es nur nicht laut sagen.

Mit mehr als 30 Mitwirkenden, darunter der Opernchor und die Deutsche Tanzkompanie, ist das Musical eine der größten Produktionen der Theater und Orchester GmbH in dieser Spielzeit. Am Theater gibt es regelmäßige Corona-Tests, zudem seien alle Darsteller geimpft, sagte eine Theatersprecherin. Ungeachtet der inzwischen wieder gestiegenen Infektionszahlen hoffe man weiter darauf, alle Produktionen wie geplant aufführen zu können. Die beiden kommenden Vorstellungen sind bereits ausgebucht.

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