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Hasko Weber wird Intendant am DNT Weimar: Gebürtiger Dresdner leitet seit 2005 das Staatsschauspiel Stuttgart [update, 23.1.]

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Das Deutsche Nationaltheater Weimar (DNT) wird in Zukunft vom bisherigen Intendanten des Staatsschauspiels Stuttgart, Hasko Weber, geleitet. Der Aufsichtsrat des DNT wählte den 48-jährigen gebürtigen Dresdner am Sonntag einstimmig zum Nachfolger von Stephan Märki, der das Haus zur Mitte des Jahres verlässt, wie das Kulturministerium mitteilte. Wann Weber die Intendanz des DNT übernehmen wird, ist noch unklar. Sein Vertrag in Stuttgart läuft bis 2013.

Eine Findungskommission hatte dem Aufsichtsrat mehrere Personen für die Besetzung des Intendantenpostens vorgeschlagen. Dem Gremium gehörten der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Klaus Zehelein, der Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon, sowie der Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, an. Der DNT-Aufsichtsrat entschied sich am Sonntag einstimmig für Weber.

"Exzellente Wahl"

Der Aufsichtsratsvorsitzende und thüringische Kulturminister Christoph Matschie bezeichnete Weber als "exzellente Wahl" für Weimar. Mit ihm komme "eine renommierte Theaterpersönlichkeit in die Klassikerstadt", betonte der SPD-Politiker nach der Entscheidung.

Weber begann seine Theaterkarriere in Chemnitz. 1993 wurde der damals 29-Jährige Schauspieldirektor am Staatsschauspiel in Dresden. Seit der Spielzeit 2005/2006 ist Weber Intendant in Stuttgart.

Die Neubesetzung am Weimarer Nationaltheater war notwendig geworden, nachdem Märki seinen Rückzug bekannt gegeben hatte. Der Schweizer wechselt zum 1. Juli als künstlerischer Leiter zum Konzert Theater Bern. Märki ist seit 2000 als Generalintendant am DNT tätig.

 

[update, 23.1.]

Neuer Intendant kommt erst 2013 nach Weimar
Weimar - Das Deutsche Nationaltheater Weimar wird ein Jahr ohne Generalintendanten auskommen müssen. Hasko Weber, der am Sonntag vom Aufsichtsrat des Theaters berufen wurde, wird erst im August 2013 die Nachfolge von Stefan Märki antreten, sagte Kulturminister Christoph Matschie (SPD) bei der Vorstellung Webers am Montag in Weimar. Der Spielplan für die Zeit bis 2013 wurde von Märki bereits geplant, Geschäftsführer Thomas Schmidt wird in der Zwischenzeit die Fäden in der Hand behalten.

Aussagen über die künftige Ausrichtung wollte Weber noch nicht machen. Zunächst müsse er Stadt und Haus besser kennenlernen. "Die Situation, für die Arbeit in einem Drei-Sparten-Haus verantwortlich zu sein, ist mir neu, bedeutet aber eine ganz große Herausforderung", sagte Weber. Auch inhaltlich stelle Weimar mit seiner wechselhaften Geschichte hohe Ansprüche. "Ich möchte vor allem eine Vision für lustvolles und engagiertes Theater entwerfen", sagte Weber. Grundsätzlich sei es zudem wünschenswert, das Deutsche Nationaltheater (DNT) stärker ins internationale Bewusstsein zu rücken.

Den Wechsel nach Weimar habe er sich persönlich sehr gewünscht, sagte Weber. Es sei ein großer Vorteil, durch die Arbeit in Thüringen wieder auf "vertraute Verhältnisse" zu stoßen. Durch seine eigene Biografie habe er ein großes Verständnis für die Geschichte der Region und die Lebenswelt der Menschen. Nach Stationen in Chemnitz und Dresden in Sachsen ist Weber seit elf Jahren in Stuttgart tätig. Für ihn sei der Wechsel nach Weimar "ein wichtiger Schritt für die eigene Erdung", er selbst wünsche sich eine langfristige Zusammenarbeit mit dem DNT.

Engerer Kontakt zum Kunstfest als Ziel

Vor allem die Kooperation mit dem Kunstfest müsse in Zukunft deutlich ausgebaut werden, sagte Weber. Auch eine bessere Zusammenarbeit mit den anderen Theatern in Thüringen sei begrüßenswert, besonders mit der Schauspiel-Sparte des Theaters in Erfurt. Einen Zusammenschluss mehrere Bereiche der beiden Spielstätten, den der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) zuletzt wieder ins Spiel gebracht hatte, lehnte Weber jedoch ab.

Matschie nannte es eine "Freude", dass es gelungen sei, einen so renommiertem Theatermacher nach Weimar zu holen. Die Entscheidung im Aufsichtsrat sei am Sonntag einstimmig gefallen. Weber werde vorerst mit einem Fünfjahresvertrag angestellt. Ob er nach 2013 auch die Leitung des Kunstfests übernehmen werde, ließen Matschie und Weber offen. Diese Frage müsse in den nächsten Monaten im Aufsichtsrat diskutiert werden. Weber zeigte sich dieser Idee aber nicht abgeneigt.

Matschie bekannte sich abermals dazu, das Haus auch künftig mit den drei Schwerpunkten Oper, Schauspiel und Staatskapelle auch in den kommende Jahren zu erhalten.

 

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