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Johannes Brahms steht im Mittelpunkt des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Foto: Brahms Institut an der Musikhochschule Lübeck
Johannes Brahms steht im Mittelpunkt des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Foto: Brahms Institut an der Musikhochschule Lübeck
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Musikfestival vor dem Start - «Vorverkauf fast auf Vor-Corona-Niveau»

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Lübeck - Der Komponist Johannes Brahms steht im Mittelpunkt des Schleswig-Holstein Musik Festivals, das am kommenden Wochenende beginnt. Mehr als 85 Konzerte sind dem 1833 in Hamburg geborenen Komponisten gewidmet. Insgesamt sind bis zum 28. August 204 Konzerte geplant - von klassischen Sinfonien und Chorwerken bis zu Popkonzerten.

Der Vorverkauf für das Festival laufe gut, sagte Festivalintendant Christian Kuhnt. «Wir haben bislang weit mehr als 100 000 Karten verkauft, und das ist deutlich über die Hälfte der zur Verfügung stehenden Tickets.»

Mit Brahms (1833-1897) endet die Reihe der Komponisten-Retrospektiven, die seit 2014 unter anderem Felix Mendelssohn, Peter Tschaikowsky, Maurice Ravel, Johann Sebastian Bach und Franz Schubert gewidmet waren. «Es wird einen neuen Schwerpunkt geben. Welcher das sein wird, werden wir im nächsten Jahr bekanntgeben», sagte Kuhnt.

«Wir hatten damit kalkuliert, dass die Verkaufszahlen etwas niedriger sein werden, weil manche Menschen aufgrund der Corona-Pandemie noch zurückhaltend sind», erklärte Kuhnt. «Umso glücklicher sind wir, dass wir uns fast wieder auf dem Niveau von 2019 befinden.» Ein Grund dafür sei sicher auch, dass das Festival in den vergangenen zwei Jahren nicht komplett von der Bildfläche verschwunden sei, sondern weiterhin Programme angeboten habe, wenn auch reduziert.

Eröffnet wird das Festival am 3. Juli in der Musik- und Kongresshalle Lübeck mit einem Konzert mit dem Pianisten Igor Levit und dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Alan Gilbert. Auf dem Programm stehen Johannes Brahms' zweites Klavierkonzert und die Sinfonie «Die Harmonie der Welt» von Paul Hindemith.

Mit 204 Konzerten an 123 Orten in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Süddänemark hat das Festival jetzt wieder die gleiche Größe wie vor der Pandemie. Die Eintrittspreise sind gleich geblieben. «Sie sind immer noch auf gutem, moderatem Niveau im Vergleich zu unseren Mitbewerbern, auch im internationalen Vergleich», sagte Kuhnt.

Das Solistenporträt ist in diesem Jahr dem israelischen Dirigenten Omer Meir Wellber gewidmet. Der 40-Jährige ist ein Multitalent. Außer am Dirigentenpult ist er beim Festival auch als Pianist, am Cembalo und am Akkordeon zu erleben. «Darüber hinaus ist er auch ein hervorragender Literat. Seinen Roman «Die vier Ohnmachten des Chaim Birkner» kann ich als Lektüre empfehlen», sagte Kuhnt.

Besonders freut sich der Intendant auf den Auftritt von Tom Jones. Der war bereits für 2020 geplant, musste aber wegen der Pandemie zwei Mal verschoben werden. «Tom Jones ist eine lebende Legende, und vermutlich wird er angesichts seines Alters nicht mehr so oft in Deutschland Konzerte geben», sagte Kuhnt. Er hoffe sehr, dass nichts dazwischenkomme und das Konzert tatsächlich stattfinden könne. Jones, der 2006 von der britischen Königin Elisabeth in den Adelsstand erhoben wurde, ist 82 Jahre alt.

Weitere Höhepunkte sind für Kuhnt die Neuauflage des Lübecker Werftsommers auf der Kulturwerft Gollan (15. bis 17. Juli) und der Abend mit Justus Frantz in den Holstenhallen in Neumünster (20. August). «Ich persönlich freue mich ganz besonders auf die Lesung mit Klaus Maria Brandauer in der Laeiszhalle in Hamburg,» so Kuhnt.

 

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