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Der Zuschauerraum des Nationalhteaters. Blick von der Proszeniumsloge (Engelsloge) in den Zuschauerraum. Foto: Wilfried Hösl
Publikum braucht mehr als Streamingdienste. Foto: Wilfried Hoesl
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Musikproduzent: Publikum braucht mehr als Streamingdienste

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Dessau-Roßlau/Berlin - Der Festivalintendant und Musikproduzent Gerhard Kämpfe hat davor gewarnt, die Thater- und Kulturlandschaft in Deutschland zu vernachlässigen. Streamingdienste könnten die einmalige Atmosphäre zwischen dem Publikum und den Akteuren auf der Bühne nicht ersetzen, sagte er der dpa.

Mit der Corona-Pandemie hätten Online-Produktionen einen starken Zulauf erlebt, so auch bei jungem Publikum. Hintergrund ist, dass Bühnen aus Gründen des Infektionsschutzes für Zuschauer geschlossen und Plätze begrenzt sind - Festival wurden zudem abgesagt.

Grundsätzlich ist es nach Auffassung von Kämpfe aber sehr wichtig, jungen Leuten klar zu machen, was es heißt, in einem Theater zu sein und nicht nur Streamingdienste zu konsumieren. Zudem bräuchten die Bühnen junges Publikum. Erfahrungen hätten auch gezeigt, wenn zum Beispiel Künstler in Schulklassen gehen, dass sich das Interesse für Live-Kultur automatisch einstelle. Kämpfe ist Intendant des Kurt Weill Festes in Dessau, der Geburtsstadt des Komponisten («Die Dreigroschenoper»). Weill war ein Weggefährte von Bertolt Brecht in New York und ein gefeierter Musicalkomponist.

Kämpfe ist bundesweit auch bekannt für das Festival «Classic Open Air» auf dem Berliner Gendarmenmarkt. 1991/92 gegründet, gilt die Konzertreihe als ein Höhepunkte für klassische, Pop-, Jazz- und Rockmusik. 2021 wurde Kämpfe mit dem Verdienstorden des Landes Berlin geehrt.

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