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Neubrandenburg öffnet Häuser wieder für Kulturveranstaltungen

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Neubrandenburg - Die Stadt Neubrandenburg will als erste größere Kommune im Nordosten wieder Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen zulassen. Unter dem Motto «Unsere Stadt, unsere Künstler» sollen im September heimische Musiker und Kulturschaffende in der Konzertkirche und im Haus der Kultur und Bildung (HKB) auftreten, wie Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) am Montag ankündigte.

«Wenn man sich an gewisse Regeln hält, soll auch wieder etwas möglich sein.» Die Kultur habe eine wichtige Funktion für viele Wirtschaftsbereiche. Seit dem Stopp durch die Corona-Pandemie hätten rund 100 Veranstaltungen ausfallen müssen», erklärte die Geschäftsführerin der kommunalen Tochterfirma VZN, Barbara Schimberg. Die Veranstaltungsbranche «liegt am Boden.»

Als Erste sollen am 5. September die Rock'n'Roll-Band The Jukeboys auftreten. Nach den derzeitigen Regelungen seien in der Konzertkirche bei 800 Plätzen nur 166 Zuschauer erlaubt, ähnlich sei es im HKB. Das wird sich auch nicht ändern, solange der Mindestabstand 1,5 Meter betragen muss, erläuterte Witt.

Außerdem soll es einen Abend mit dem Zauberer Felix Jenzowsky, ein Konzert von Streichern der Philharmonie und einen Auftritt der Band One Trick Pony um den Sänger Marcel Beuter geben, der durch die Teilnahme an einer Castingshow unter dem Namen Marshall bekannt wurde. «Die Leute sehnen sich nach Kultur», sagte Schimberg. Die privaten Veranstaltungsagenturen hielten sich mit Zusagen noch zurück. Unter den derzeitigen Bedingungen seien kostendeckende Kulturabende, wie mit 5000 Gästen bei einem Roland-Kaiser-Konzert, nicht möglich. Viele hofften auf weitere Lockerungen am 13. August.

Wie hoch die Verluste insgesamt sein werden, sei noch nicht klar, sagte Witt. Er rechnet mit rund 10 Millionen Euro Minus für 2020, davon fünf Millionen Euro weniger an Steuereinnahmen. Die VZN hat 28 Mitarbeiter und hatte 2019 insgesamt rund 350 000 Gäste mit Veranstaltungen in die Vier-Tore-Stadt gelockt.

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