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Nationaltheater am Max-Joseph-Platz. Foto: Presse, Felix Löchner
Opernintendant Bachler und der «Jetset-Künstler-Zirkus». Foto: Presse, Felix Löchner
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Opernintendant Bachler und der «Jetset-Künstler-Zirkus»

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München - Opernintendant Nikolaus Bachler schätzt die corona-bedingte Verlangsamung des Alltags. «Wir haben gelernt, dass man die Welt langsamer erfahren kann, weil man gezwungen war, aus diesem unglaublichen Hamsterrad auszusteigen», sagte der 69-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in München.

Das gelte auch für den Kulturbetrieb. «Dieser internationale Jetset-Künstler-Zirkus - muss das immer so weitergehen, gibt es nicht vielleicht andere Wege?» Bachler glaubt, dass sich durch die Corona-Pandemie auch viel verändert hat. «Es wird nicht mehr, wie es war. Mit jedem Einzelnen ist in der Zeit etwas passiert.»

Dass die Theater nun wieder öffnen, hält der Intendant der Bayerischen Staatsoper für sehr wichtig. Das Streamen von Aufführungen im Internet sei kein ausreichender Ersatz. «Die Kraft der Kunst ist das Analoge und nicht das Digitale», sagte Bachler. «Die Sehnsucht nach dem Direkten und der direkten Berührung wird immer größer, je digitaler die Welt wird.»

Die Staatsoper bietet momentan sogenannte Streifzüge am Mittwoch an. Bis zu 20 Besucher können an ungewöhnlichen Orten Kammermusik erleben. An den Juni-Wochenenden sind Projekte und Probenbesuche geplant, die unter anderem der Freien Szene Auftrittsmöglichkeiten geben sollen. «Das ist auch eine Möglichkeit der Begegnung mit anderen Genres, die durchaus eine Chance sein kann», meinte Bachler.

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