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Jan Nast. Foto: Sächsische Staatskapelle Dresden / Oliver Killig
Jan Nast. Foto: Sächsische Staatskapelle Dresden / Oliver Killig
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Orchesterdirektor Nast verlässt Sächsische Staatskapelle

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Dresden - Die Sächsische Staatskapelle Dresden verliert nach 22 Jahren ihren Manager. Orchesterdirektor Jan Nast wechselt zu den Wiener Symphonikern, er wird ab Oktober Intendant des Konzertorchesters der Stadt Wien, wie die Semperoper am Montag mitteilte. Chefdirigent Christian Thielemann dankte Nast «für seine großartige Arbeit» für die Staatskapelle und lobte vor allem dessen Einsatz für Konzertreisen, die das Renommee des Klangkörpers weltweit stärkten.

Der Orchestervorstand reagierte bestürzt und bedauerte Nasts Entscheidung. Er habe «unermüdlich für das Orchester gedacht, gehandelt und sich stets für die Werte und Ideale der Staatskapelle eingesetzt». Seine persönlichen Belange habe er oft hintenangestellt, um das Orcherster international weiterzuentwickeln.

Nast, 1965 in Ost-Berlin geboren, studierte Musik an der Hanns-Eisler-Hochschule und spielte danach als Hornist in verschiedenen Orchestern. Nach einem Kulturmanagement-Studium in Ludwigsburg und einem Engagement in Freiburg kam er 1997 zur Staatskapelle nach Dresden unter ihrem damaligen Chef Giuseppe Sinopoli.

In Wien setzte sich Nast gegen 55 Mitbewerber durch. Vakant wurde die Stelle durch den Wechsel des amtierenden Intendanten Johannes Neubert zum Orchestre National de France nach Paris zur Spielzeit 2019-20. Die Bestellung Jan Nasts erfolgte auf Empfehlung einer 10-köpfigen Expertenjury.

 

In der Pressemeldung der Wiener Symphoniker heißt es:

„Die Symphoniker sind das erste Orchester der Stadt Wien, sie strahlen international nicht nur durch ihre weltweiten Auftritte und ihre Konzerte im Wiener Konzerthaus und im Musikverein, sondern auch durch ihre Präsenz bei den Bregenzer Festspielen, im Theater an der Wien und bei den Wiener Festwochen“, sagt Jan Nast. „Ich kenne kaum ein Orchester mit einer derartigen Publikumsbindung, nicht zuletzt durch seine Musikvermittlung, und bin der festen Überzeugung, dass dieser Klangkörper das Potenzial hat, den musikalischen Reichtum Wiens in höchster musikalischer Qualität zu verkörpern und die Menschen für die Musik zu begeistern. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg mit dem Orchester, das von Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan oder Carlo Maria Giulini geleitet wurde, das derzeit von Philippe Jordan und von 2021 an von Andrés Orozco-Estrada geführt wird. Für mich sind die Begeisterung und die Leidenschaft der Musiker der Grund, gemeinsam mit ihnen neue Horizonte zu erkunden.“

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