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Festspielhaus_Abschluss Street Culture. Foto: © Stephan Floß
Foto: Festspielhaus Hellerau, Floss
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Schostakowitsch-Festival gastiert im Festspielhaus Hellerau

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Dresden - Die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch gastieren Ende Juni wegen der Corona-Pandemie im Dresdner Festspielhaus Hellerau. Nach Abwägung aller denkbaren Szenarien habe sich die Verlegung als sichere Alternative erwiesen, teilte das Festival am Dienstag mit.

Der Umbau der Konzertscheune in Gohrisch sei jedes Jahr mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden, denen in diesem Jahr - bei coronabedingt eingeschränkter Platzkapazität - ein großes finanzielles Defizit gegenübergestanden hätte. Zudem seien die Hotels in der Sächsischen Schweiz noch immer geschlossen, was die Planungssicherheit für die vielen Besucher aus anderen Regionen nicht gewährleistet habe.

2022 Jahr soll das Festival aber wieder in Gohrisch stattfinden. Allerdings ist es auch in seiner jetzigen Ausgabe prominent besetzt. Die Geiger Gidon Kremer und Dmitry Sitkovetsky werden ebenso erwartet wie die Pianisten Yulianna Avdeeva und Dmitry Masleev, die Ensembles Quatuor Danel, Borodin Quartett sowie Kapelle21 unter der Leitung von Petr Popelka. In diesem Jahr stünden etliche Werke von Dmitri Schostakowitsch auf dem Programm, die noch nie bei dem Festival erklungen sind, wie der Künstlerische Leiter Tobias Niederschlag erklärte. «Es macht uns froh und glücklich, dass wir erneut mehrere Uraufführungen und Deutsche Erstaufführungen von Schostakowitsch in unserem Programm präsentieren können.»

Insgesamt sind vom 24. bis 27. Juni acht Veranstaltungen geplant. Den Preis des Festivals erhält Olga Digonskaja, Leitende Archivarin des Moskauer Schostakowitsch-Archivs. Sie hatte in den vergangenen Jahren mehr als 300 bislang unbekannte Schostakowitsch-Manuskripte entdeckt.

Am 26. Juni werden auf dem Gelände des Festspielhauses eine Auswahl von Liedern und Romanzen diverser Komponisten vorgestellt, die Schostakowitsch 1941 für Konzerte an der Leningrader Kriegsfront bearbeitet hatte. Das Finale bestreitet ein Trio mit Gidon Kremer.

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) war in Gohrisch zwei Mal in einem Gästehaus der DDR-Regierung zu Gast und hatte hier auch komponiert. Daran erinnert das Festival, das international Aufmerksamkeit genießt. In Gohrisch wird überwiegend in einer Scheune musiziert, es kommen regelmäßig auch Stars aus dem In- und Ausland.

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