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Volkshochschulen schließen Vertrag zu Musik-Lizenzgebühren

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Kassel - An deutschen Volkshochschulen wird das Kopieren von Noten und Liedtexten günstiger. Der Deutsche Volkshochschulverband (DVV) und die Verwertungsgesellschaft (VG) Musikedition haben dazu vertraglich Eckpunkte vereinbart, wie die VG am Dienstag in Kassel mitteilte. Die rückwirkend zum 1. Januar geltende Vereinbarung sehe einen Nachlass von 20 Prozent auf die üblichen Sätze vor. Damit könnten Dozenten an den mehr als 1.000 Volkshochschulen Kopien von Noten für den Unterricht anfertigen.

Die bereits am 27. Mai unterzeichnete Vereinbarung legt lediglich Eckdaten fest, wie der Geschäftsführer der VG Musikedition, Christian Krauß, auf dapd-Anfrage sagte. Jede Volkshochschule brauche noch einen eigenen Lizenzabschluss.

Die Vereinbarung bedeutet laut Krauß keine völlige Freigabe des Kopierens. Kleinere Werke bis zu einer Spieldauer von fünf Minuten könnten komplett vervielfältigt werden. Von längeren Stücken oder Werksammlungen dürfe bis zu ein Fünftel kopiert werden. Dem Geschäftsführer zufolge kostet ein Lizenzpaket mit bis zu 1.000 Kopien 240 Euro. Darauf erhielten die Volkshochschulen nun einen Nachlass von 20 Prozent.

Kopien von Noten und Liedtexten sind laut der Verwertungsgesellschaft bereits in Verträgen mit allgemein bildenden Schulden und Musikschulen geregelt. Im April hatte Bayern für seine Kindertagesstätten mit der Musik-Verwertungsgesellschaft GEMA einen Pauschalvertrag geschlossen. Gespräche mit einer Reihe anderer Bundesländer liefen derzeit, sagte Krauß.

Seine Organisation nimmt die Vergütungsrechte für urheberrechtlich geschützte Werke wahr. Darunter fallen Stücke, deren Komponist noch keine 70 Jahre tot ist sowie Bearbeitungen oder Arrangements älterer Werke. Die VG Musikedition hat laut dem Geschäftsführer 2010 knapp 3,1 Millionen Euro an Vergütungen eingenommen.