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Werner Richard Heymanns „Rhapsodische Sinfonie“ in Offenbach am 5. Mai 2019

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Ein ganzes Jahrhundert nach der Uraufführung durch die Wiener Philharmoniker erklingt die Rhapsodische Sinfonie erneut, ein Frühwerk Werner Richard Heymanns: am 5. Mai 2019 im Capitol Theater Offenbach unter Leitung von Roland Böer.

Dass die Rhapsodische Sinfonie sich nicht fest im Repertoire etablierte, hat weniger mit ihrer Qualität zu tun, sondern weil der Komponist bald eine völlig andere Richtung einschlug. „Irgendwo auf der Welt“, „Ein Freund, ein guter Freund“, „Das ist die Liebe der Matrosen“ und vieles mehr – Heymanns große Karriere als Film- und Schlagerkomponist führte bald weg von den Konzerthäusern und Musiktheatern.

Hundertjähriger Dornröschenschlaf

Wien, 1. Dezember 1918: Die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Felix Weingartner bringen die Rhapsodische Sinfonie für Bariton und Orchester zur Uraufführung, das „Werk V“ des jungen Werner Richard Heymann. Das groß besetzte Stück von rund 35 Minuten Dauer umfasst sechs Sätze. Drei davon sind textiert, ein Bariton singt die Verse von Rainer Maria Rilke, Walter Rheiner und Walther Heymann.

Nach langer Pause kehrt die Rhapsodische Sinfonie nun am 5. Mai 2019 im Capitol Theater Offenbach zurück aufs Konzertpodium. Das neu gegründete Capitol Symphonie Orchester un- ter Leitung von Roland Böer wird das Werk aufführen, den Baritonpart übernimmt Hans-Christoph Begemann. Zudem wird es eine CD-Einspielung geben, zusammen mit weiteren symphonischen Werken Heymanns.

Hintergrund Werner Richard Heymann

Das Werk junger Komponisten gerät im Schatten späterer Erfolge nicht selten in Vergessenheit. So auch bei Werner Richard Heymann (1896-1961): Die Lieder des UFA-Komponisten und Songwriters für die Comedian Harmonists, Heinz Rühmann und Hildegard Knef verdrängten seine frühen Kompositionen. Dabei hatte der junge Heymann sich ganz der ernsten Musik verschrieben, bewegte sich in den Wiener Kreisen von Peter Altenberg und Franz Werfel. Von Un- terhaltungsmusik hielt er nichts – bis sein Verleger Josef Weinberger ihn mit Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“ bekannt machte. Die schon damals gefeierte Operette begeisterte Heymann, das war die Initialzündung für seinen Weg in die Welt von Kabarett, Film und Schlager. Er wurde der erfolgreichste Komponist der Zeit des UFA-Tonfilms. Die Emigration führte ihn 1933 nach Paris, London und schließlich Hollywood. Dort schrieb Heymann die Musik zu mehr als 50 Filmen (wie etwa Lubitschs „To Be or Not to Be“ von 1942) und wurde mehrfach für den Oscar nominiert. 1951 kehrte er nach Deutschland zurück und knüpfte an frühere Erfolge an, bis er 1961 in München verstarb.

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