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Neue Marke Mozartfest: Intendantin Evelyn Meining stellt ihr Festivalprogramm in der Bayerischen Vertretung in Berlin vor. Foto: Henning Schacht
Neue Marke Mozartfest: Intendantin Evelyn Meining stellt ihr Festivalprogramm in der Bayerischen Vertretung in Berlin vor. Foto: Henning Schacht
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Würzburger Mozartfest: Wenn Zauberflöte auf Rap und Breakdance trifft

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„Die Zauberflöte“ gilt als Mozarts meistgespielte Oper. Das Stück ist nun für das Würzburger Mozartfest völlig neu interpretiert worden – mit einem rappenden Schauspiel-Star und einem breakdancenden Weltmeister. Intendantin Evelyn Meining sagt, warum das wichtig ist.

Das Würzburger Mozartfest will künftig noch mehr Menschen von Klassik begeistern und holt dafür unter anderem einen Weltmeister und einen jungen Schauspielstar auf die Bühne. Im Rahmen des Mozartfestes wird am 19. Juni das eigens in Auftrag gegebene Werk „Die Zauberflöte reloaded“ uraufgeführt. Das Stück mischt die klassische Oper mit Elementen aus der Moderne und lässt Rap, Hip-Hop und Breakdance Teil der Aufführung werden. Damit will das fast 100 Jahre alte Festival frischen Wind in eine alte, damals aber wegweisende Oper bringen, die zu ihrer Zeit den Beginn des Volkstheaters markierte.

Für Mozartfest-Intendantin Evelyn Meining sind diese modernen Programmpunkte ein wichtiger Bestandteil. Sie will damit vor allem Menschen ansprechen, die bislang noch nicht mit Klassik in Berührung gekommen sind. „Es geht nicht nur um die jungen Leute“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Vielmehr seien solche Projekte eine „fantastische Chance“, um in alle Generationen hinein zeigen zu können, wie aktuell Mozart auch heute noch ist.

Zwingend nötig hätte das Mozartfest diese Modernisierung ihres Programmes nicht gehabt. „Wir sind ausgelastet. Klassik boomt“, sagte Meinung dazu. Aber zum einen habe wohl jedes Festival den Anspruch, „für das hier und jetzt relevant“ zu sein. Zum anderen sei Mozart stets ein Freigeist, Freidenker und sehr gegenwärtiger Zeitgenosse gewesen. „Er hätte von uns erwartet, dass wir aufgreifen, was uns umgibt, was uns wichtig ist. Und dass wir Musik als zentrale Rolle darin positionieren.“

Die Uraufführung des Stücks von Regisseur Christoph Hagel ist für den 19. Juni im Mainfranken-Theater geplant. Dann wird der Schauspieler Paul Lux, der durch die Netflix-Serie „Dark“ bekannt geworden ist, als liebeskranker Papageno auf der Bühne rappen.

Breakdance-Weltmeister Markus Heldt und sein Tanzpartner Dominik Blenk bewegen sich in beeindruckender Geschwindigkeit und Präzision kraftvoll zu den veränderten Klängen der Zauberflöte. Für die klassischen Töne sorgt Opernsänger Marko Spehar als Sarastro.

Dass diese Fusion von Klassik und Jugendkultur beim Publikum sehr gut ankommt, zeigte sich bereits 2013, als die Schweinfurter Breakdancer DCC mit „Breakin' Mozart“ für Furore sorgten. Noch heute sind die Tänzer mit dem Stück weltweit unterwegs.

Das Würzburger Mozartfest existiert seit 1921 und gilt als das älteste in Deutschland. Es will die Werke Mozarts pflegen, vermitteln und ein Podium für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit seiner Musik schaffen. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 23 000 Menschen das Mozartfest. Das Mozartfest findet vom 25. Mai bis 24. Juni statt, es sind 62 Konzerte an mehr als 20 Spielstätten geplant.

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