Sammy Hagar, einst gefeierter Gitarrenvirtuose in den Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre, dann Frontman von Van Halen, die mit David Lee Roths Ego nicht mehr konnten, ist weder zur Ruhe zu bekommen noch in irgendeiner Form zu bändigen +++ Selbst an dieser Stelle sollte man über das neue Taylor-Swift-Album „The Life Of A Showgirl“ sprechen +++ Wirklich spektakulär wird es dagegen mit der neuen Platte von Michael Schenker namens „Don‘t Sell Your Soul“ +++ Elektronische Musik steht oft im Verdacht, nur eine Schublade zu sein, wenn es in den Songs brizzelt. Kann nerven. Kann doch aber hier und da interessant werden, wenn man das Genre als Songwriter angeht. Monolink widmet sich exakt dieser Nische …
Wirklich spektakulär wird es dagegen mit der neuen Platte von Michael Schenker namens „Don‘t Sell Your Soul“
Hagar und Schenker, daneben Taylor
Sammy Hagar, einst gefeierter Gitarrenvirtuose in den Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre, dann Frontman von Van Halen, die mit David Lee Roths Ego nicht mehr konnten, ist weder zur Ruhe zu bekommen noch in irgendeiner Form zu bändigen. Derzeit und ungefähr seit drei Jahren ist er als „Sammy Hagar & the best of both worlds band“ unterwegs, um das alte Van-Halen-Material weiter in den Köpfen der Fans zu verankern. Begleitet an der Gitarre von Joe Satriani, ist das extrem erfolgreich, denn Satriani ist ein würdiger Nachspieler der Eddie Van Halen’schen Riffs. Das derzeit erhältliche Live-Album „The Residency“ wurde während eines langfristigen Engagements in Las Vegas aufgenommen und packt einen Hit auf den anderen. Freilich aus Van Halens Welt, aber ebenso aus der guten alten Sammy Hagar Solozeit („I can’t drive 55“). Das Schöne daran: Sammy Hagar und seine Kollegen Michael Anthony (Bass, Gesang), Joe Satriani (Gitarre), Kenny Aronoff (Schlagzeug) und Rai Thistlethwayte (Keyboards, Gitarre, Gesang) spielen den Hardrock der ausgehenden Achtziger Jahre immer noch mit Leidenschaft, technisch hochwertig und charakterlich humorvoll. Mehr Autobahn-Soundtrack geht nicht. (Big Machine)
Selbst an dieser Stelle sollte man über das neue Taylor-Swift-Album „The Life Of A Showgirl“ sprechen. Veröffentlicht am 3. Oktober 2025 bricht es in Windeseile einige Rekorde, lässt Kindergartenkinder, Teenies, Auszubildende und gestandene selfmade-Arbeitende weltweit kollabieren. Dabei scheint doch „The Life Of A Showgirl“ tatsächlich nur Musik zu sein. Nicht mehr. Verzichtet hat Taylor Swift diesmal auf ihren Stammproduzenten Jack Antonoff. Dafür hat sie die schwedische Hitmaschine Max Martin ins Boot geholt, damit garantiert noch mehr Leute das Album kaufen als bisher geahnt. Die zwölf Songs arbeiten sich thematisch am unerbittlichen Leben der Protagonistin als „Showgirl“ ab, die als Entertainerin hart zu kämpfen hat. Mag das textlich noch mit frivolen Anspielungen genügen, wird es musikalisch erwartungsgemäß dünn. Alles schon gehört. Irgendwo und irgendwann. Hier ein Riff, das klingt wie, dort eine Melodie, die klingt nach… Durchgebügelte Popmusik, deren Selbstbehalt im Mikrobereich schwebt. Dass passend zu den Songs selbst das Cover der Platte durchgestylt wurde, versteht sich von selbst. Ein bisschen dick aufgetragen, aber jeder Swifty wird völlig zu Recht sein Vergnügen an diesem Album finden. (Taylor Swift)
Wirklich spektakulär wird es dagegen mit der neuen Platte von Michael Schenker namens „Don‘t Sell Your Soul“. Hardrock wie man ihn vermisst, repräsentiert er doch eine längst verlorene Zeit. Mit klaren Riffs, lässigen Gitarrensoli und klassischen Hardrock-Melodien. Gerne hört man diese Art der Melancholie in Michael Schenkers Songs wieder, die nicht mit der Bratpfanne übergezogen wird, sondern subtil und galant in jeder Minute mitfährt. Damit das klappt, hat sich Michael Schenker alte Freunde ins Studio geholt, die ihn auf seiner Karriere gut und lang begleitet haben, darunter Sänger Erik Grönwall (auch mal bei Skid Row aktiv), Schlagzeuger Bodo Schopf, Bassist Barend Courbois oder Steve Mann an den Tasten. Auch Robin McAuley, mit dem Schenker vielleicht seine beste, aber kommerziellste Zeit erlebte, hat seinen Gastauftritt. Zur Kenntnisnahme aus dem Pressetext: „‚Don’t Sell Your Soul‘“ ist der zweite Teil einer Trilogie, die in einem Stück aufgenommen wurde“. Fans wissen somit Bescheid, allen anderen darf man das Album ans Herz legen und schöne Erinnerungen an 1970–1985 wünschen. (earMUSIC)
Wirklich spektakulär wird es dagegen mit der neuen Platte von Michael Schenker namens „Don‘t Sell Your Soul“
Elektronische Musik steht oft im Verdacht, nur eine Schublade zu sein, wenn es in den Songs brizzelt. Kann nerven. Kann doch aber hier und da interessant werden, wenn man das Genre als Songwriter angeht. Monolink widmet sich exakt dieser Nische. Sein drittes Studioalbum „The Beauty Of It All“ scheint mit allerlei elektronischen Vorfällen gespickt. Aber tief drinnen sind diese Songs wirklich emotional und seriös arrangiert. „The Beauty Of It All“ lässt Lärm verstummen, verweilt in traurigen Momenten und setzt an den richtigen Stellen coole punchlines. Nachdenken kann man natürlich auch ohne Musik. Mit „The Beauty Of It All“ geht es allerdings definitiv besser. (Embassy One)
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