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unüberhörbar 2016/03

Untertitel
Ausgewählt von Hans-Dieter Grünefeld, Christoph Schlüren und Michael Kube
Publikationsdatum
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+++ Ludwig van Beethoven: Oktet, Rondino, Quintet. il Gardellino. +++ Antonín Dvorák: Konzertouvertüren. Prager Philharmonie, Jakub Hruša. +++ Marcus Schinkel Trio: Crossover Beethoven +++

Ludwig van Beethoven: Oktet, Rondino, Quintet. il Gardellino. passacaille 101

Keine Sinfonie, keine Sonate, kein Streichquartett. Diese CD geht in Beethovens Œuvre weit zurück und hebt mit dem erst postum veröffentlichten Oktett op. 103 einen 1792/93 entstandenen Schatz. Unglaublich, dass das junge Genie diese voll­tönende Harmoniemusik später für Streichquintett vollkommen neu fasste (op. 4) – wohl mit mehr Aussicht auf Resonanz im kammermusikverrückten Wien seiner Zeit. Heute wird auch das Oktett sein begeistertes Publikum finden, zumal in die­ser knackigen, spielfreudig-intelligenten Einspielung durch das holländische En­semble il Gardellino. Für das Klavierquintett op. 16 tritt Arthur Schoonderwoerd auf einem glockenhell-zart klingenden Flügel Wiener Bauart hinzu. [Michael Kube]

Antonín Dvorák: Konzertouvertüren. Prager Philharmonie, Jakub Hruša. Pentatone PTC 5186532

Die fünf bekannten Konzertouvertüren Dvoráks, also die Trilogie „Natur, Leben und Liebe“ (In der Natur, Karneval und Othello) sowie „Mein Heim“ und „Die Hussiten“, sind nur als Eröffnungsmusiken gebräuchlich und werden meist pauschal heruntergedonnert. Jakub Hruša zieht uns mit der Prager Philharmonie ganz in den vielschichtigen Sog dieser Werke und begeistert mit durchweg hochkultivierten, lebensvollen, idiomsicheren und liebevoll phrasierten und ausbalancierten Aufführungen. Eine neue Referenz.[Christoph Schlüren]

Marcus Schinkel Trio: Crossover Beethoven. Bosrecords 236-15, JARO Medien

Die Methode zum „Crossover Beethoven“ beinhaltet für Marcus Schinkel, charakteristische Mikrostrukturen, mit Respekt vor den Originalen, in Kontexte aus Jazz und Rock zu transponieren. Versiert sowohl im klassischen Klavierstil als auch im Jazzidiom, werden etwa die Andeutungen der „Minor Mood“ (der Sonate Nr. 19 entlehnt) zum swingenden Kontinuum, wobei Fritz Roppel ein poetisches Bass-Solo über den Schlagzeug-Puls von Wim de Vries improvisiert. Empathische Variationen, manchmal mit Synthesizer-Sounds dekoriert, und wuchtige Rhythmen kennzeichnen dieses grandiose Beethoven-Programm für die Gegenwart. [Hans-Dieter Grünefeld]

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