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DVD-Tipps 2018/09

Untertitel
King of Jazz, Criterion UK
Publikationsdatum
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Es gibt Filme, die sich erst im Laufe der Jahrzehnte zu „Kultfilmen“ entwickeln. Zu diesen gehört zweifellos das Musical-Spektakel „King of Jazz“ von 1930. Eine Musicalrevue aus der frühen Tonfilmzeit, die als Vehikel für den legendären Bandleader Paul White­man, den „King of Jazz“, gedacht war. Ein Film in „two-strip Technicolor“, der von Carl Laemmles Universal am Ende der Übergangszeit vom Stumm- zum Tonfilm produziert wurde, die 1927 mit „The Jazz Singer“ begonnen hatte.

Zwar hatte Ernst Lubitsch bereits 1929 mit „The Love Parade“ den Blueprint für das moderne Filmmusical geliefert, aber Hollywood experimentierte hauptsächlich noch mit Revuefilmen herum wie „The Hollywood Revue of 1929“. Während bei der UFA Ende der 1920er-Jahre unter dem Produzenten Erich Pommer bereits ein neues Genre entstanden war: die Tonfilmoperette. Filme wie „Die Drei von der Tankstelle“ oder „Der Kongress tanzt“ sollten zum Vorbild werden für das amerikanische Filmmusical, das erst 1933 mit den Filmen um Fred Astaire und Ginger Rogers „erwachsen“ werden sollte.

Bis dahin aber glänzte Hollywood mit Schauwerten, großen Produktionssets und tollen Songs. Der Höhepunkt dieser Serie, bevor Busby Berkeley das Genre mit „Golddiggers of 1933“ revolutionierte, war „King of Jazz“. Wer sich einen Einblick verschaffen will über diese frühe Phase der Popmusik im Hollywood-Kino, kommt an diesem bisher immer nur verstümmelt und in verwaschenen Farben überlieferten Film nicht vorbei. Endlich konnte er bis auf wenige Elemente restauriert werden. Herzstück ist natürlich Whitemans Interpretation von ­George Gershwins „Rhapsody in Blue“, bei der das ganze Orchester in einem gigantischen Flügel sitzt. Aber schon bei den Opening Credits ist die Stimme eines Mannes zu hören, der bis Sinatra kam, der Crooner schlechthin war: Bing Crosby. Showbizgeschichte.

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