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«Dresden-Preis» an Daniel Barenboim verliehen

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Dresden - Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim ist mit dem «Dresden-Preis» für den Aufbau des West-Eastern Divan Orchestra geehrt worden. Barenboim habe damit vor allem die Jugend ermuntert, mit Musik für Frieden und Verständigung einzutreten, sagte der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker am Sonntag in seiner Laudatio vor rund 1.000 Gästen in der Dresdner Semperoper. Barenboim bedankte sich im Anschluss mit einer Klaviersonate von Franz Schubert (1797 bis 1828). Er betonte zudem bei der Festveranstaltung, dass der Weg zu einer friedlichen Lösung im Nahost-Konflikt nur gelingen könne, wenn eine gute Lösung sowohl für Israelis als auch Palästinenser gefunden werde.

Im West-Eastern Divan Orchestra, an dessen Gründung 1999 auch der verstorbene palästinensische Literaturwissenschaftler Edward Said beteiligt war, musizieren Juden, Christen und Muslime gemeinsam. Sie kommen unter anderem aus Israel und Palästina. Das Orchester spielte unter anderem 2006 in der UN-Generalversammlung bei der Verabschiedung des Generalsekretärs Kofi Annan. Der mit 25.000 Euro dotierte internationale Dresdner Friedenspreis wird seit vergangenem Jahr verliehen. Erster Preisträger war der Friedensnobelpreisträger und ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow.

Der 1942 in Buenos Aires als Sohn russisch-jüdischer Emigranten geborene Barenboim besitzt vier Pässe, darunter neben einem israelischen auch einen der palästinensischen Autonomiebehörde. 1949 gab er im Alter von erst sieben Jahren sein erstes Konzert als Pianist. Seit 1992 ist er Generalmusikdirektor der Staatsoper unter den Linden in Berlin und wurde in dieser Funktion 2000 zum Chefdirigenten auf Lebenszeit gewählt.


 

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