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Waleri Gergijew. Foto: Marco Borggreve
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Gergiev soll bleiben: München entscheidet über Vertragsverlängerung [update, 21.2.]

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München - Der Münchner Stadtrat entscheidet am Mittwoch über eine Vertragsverlängerung mit dem russischen Pultstar Valery Gergiev als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Kulturreferent Hans-Georg Küppers empfiehlt den Stadtverordneten eine Verlängerung bis 2025. Die Zustimmung des Gremiums gilt als sicher.

Gergiev leitet seit 2015 das renommierte Orchester der bayerischen Landeshauptstadt. Eine der Bedingungen für seine Zustimmung zum neuen Vertrag war eine hochwertige Ausweichspielstätte für die Philharmoniker, die wegen der Generalsanierung des Gasteig-Kulturzentrums ab der Saison 2020/2021 für voraussichtlich fünf Jahre die Philharmonie nicht nutzen können. Jetzt soll auf einem Gelände der Münchner Stadtwerke im Stadtteil Sendling ein hölzerner Interimskonzertsaal mit 1 800 Plätzen entstehen.

[update, 21.2.]

Stardirigent Gergiev wird feste Größe in München

Für die Münchner Philharmoniker ist es ein Tag der Freude: Stardirigent Valery Gergiev wird das Orchester auch die nächsten Jahre leiten. Der Münchner Stadtrat stimmte der Verlängerung seines Vertrages zu. Allerdings hat der Maestro auch Kritiker.

München (dpa/lby) - Der russische Stardirigent Valery Gergiev wird das Münchner Musikleben langfristig prägen. Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt am Mittwoch einer Verlängerung seines Vertrags als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker bis 2025 zu. «In der Zusammenarbeit mit den Philharmonikern hat mich von Anfang an die enorme Wandelbarkeit im Spiel und das technische Niveau des Orchesters begeistert», sagte Gergiev zu der Entscheidung. «Für uns und unser Publikum wird es noch viel zu entdecken geben.»

Der Maestro, der als langjähriger Chef des Sankt Petersburger Mariinski-Theaters das klassische Musikleben Russlands bestimmt, leitet die Philharmoniker seit 2015. In München hatte er mehrere musikalische Großprojekte angestoßen, darunter das alljährliche Festival «MPHIL 360 Grad» sowie einen kompletten Zyklus aller Symphonien Anton Bruckners im österreichischen Stift Sankt Florian, wo Bruckner begraben ist. In Herbst dieses Jahr soll das 125-jährige Bestehen der Münchner Philharmoniker gefeiert werden, unter anderem mit einer Aufführung von Gustav Mahlers 8. Symphonie («Symphonie der Tausend»).

Eine der Bedingungen für Gergievs Zustimmung zum neuen Vertrag war eine hochwertige Ausweichspielstätte für das Orchester, das wegen der Generalsanierung des Gasteig-Kulturzentrums ab der Saison 2020/2021 für voraussichtlich fünf Jahre die Philharmonie nicht nutzen kann. Jetzt soll auf einem Gelände der Münchner Stadtwerke im Stadtteil Sendling ein hölzerner Interimskonzertsaal mit 1 800 Plätzen entstehen.

Vor der Vertragsverlängerung war noch einmal über Gergievs Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin diskutiert worden. Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste hatte im Vorfeld der nicht-öffentlichen Sitzung angekündigt, der Verlängerung deswegen nicht zuzustimmen. Gergievs künstlerische Leistung sei zwar unbestritten, sagte Fraktionschef Florian Roth, doch müsse sich der Russe als Repräsentant der Stadt München politisch mehr Zurückhaltung auferlegen.

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