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Katalane Matabosch Mortier-Nachfolger am Madrider Opernhaus [update 13.9.]

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Madrid - Der Katalane Joan Matabosch wird am Madrider Opernhaus der Nachfolger des künstlerischen Direktors Gerard Mortier. Wie das Teatro Real am Mittwoch mitteilte, entschied dies die Geschäftsführung der Oper in der spanischen Hauptstadt. Der Vertrag des 69-jährigen Mortier läuft 2016 aus.

 

Der 52 Jahre alte Matabosch ist seit 1996 künstlerischer Direktor des Opernhauses Liceu in Barcelona. Die Entscheidung könnte bedeuten, dass Mortier seinen Posten bereits vor Ablauf seines Vertrags räumt. Der frühere Intendant der Salzburger Festspiele hatte kürzlich in einem Interview mit der Zeitung «El País» verlangt, in die Auswahl eines Nachfolgers einbezogen zu werden.

Mortier, der sich derzeit einer Krebsbehandlung unterzieht, drohte in dem Interview mit seinem vorzeitigen Rücktritt, wenn das Opernhaus einen Nachfolger nominiere, der nicht seinen Vorstellungen entspreche. Er sprach sich dabei auch gegen eine Ernennung von Matabosch aus. «Seine Idee hat nichts mit der Linie zu tun, die ich in den vergangenen Jahren verfolgt habe», sagte Mortier.

update 13.9.:

Wirrwarr an Madrider Oper: Mortier wehrt sich gegen seine Absetzung
Madrid - Wirrwarr am Madrider Opernhaus: Gerard Mortier hat Widerstand gegen seine Absetzung als künstlerischer Direktor des Teatro Real angekündigt. «Man kann mich nicht hinauswerfen», sagte der 69-jährige Belgier in der Nacht zum Donnerstag der spanischen Nachrichtenagentur Efe. Das Opernhaus hatte zuvor den Katalanen Joan Matabosch als neuen künstlerischen Direktor unter Vertrag genommen.

Die Geschäftsführung entschied, dass der 52-Jährige sein Amt sofort antreten soll. Mortiers Vertrag läuft jedoch erst 2016 aus. Das Opernhaus begründete die Ablösung des Belgiers damit, dass dieser in einem Zeitungsinterview seinen Rücktritt selbst angekündigt habe. «Wir respektieren den Willen Mortiers und akzeptieren seine Entscheidung», sagte der Stiftungspräsident des Teatro Real, Gregorio Marañón.

Demgegenüber betonte Mortier, der sich derzeit einer Krebsbehandlung unterzieht: «Das Opernhaus hat jetzt zwei künstlerische Direktoren.» Die Kulturpolitiker in Madrid hätten ihn von Anfang an nicht haben wollen. Sie unternähmen nun alles, um ihn zu vertreiben. «Ich habe Krebs, aber ich bin nicht tot, auch wenn dies einigen gefallen würde», fügte der Belgier hinzu.

Seine Vorstellung sei es, bis zum Ende der laufenden Spielzeit im Amt zu bleiben und dann seinen Posten zu räumen. «Ich lasse mich nicht für eine Arbeit bezahlen, die ich nicht abgeschlossen habe», sagte er. Der frühere Intendant der Salzburger Festspiele hatte kürzlich in einem Interview mit der Zeitung «El País» verlangt, in die Auswahl eines Nachfolgers einbezogen zu werden. Er drohte mit seinem vorzeitigen Rücktritt, wenn das Opernhaus einen Nachfolger nominiere, der nicht seinen Vorstellungen entspreche.

Zur Verpflichtung von Matabosch sagte Mortier, er schätze den Katalanen sehr. Aber dessen Vorstellungen hätten nichts mit dem Projekt zu tun, das er in Madrid eingeleitet habe. Der Belgier war in der spanischen Hauptstadt angetreten mit dem Ziel, die bis dahin wenig bedeutende Oper an die europäische Spitze heranzuführen. Matabosch kommt vom Opernhaus Liceu in Barcelona, das er seit 1996 als künstlerischer Leiter geführt und einem Prozess der Modernisierung unterzogen hatte.

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