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Kirill Petrenko wird Chef der Berliner Philharmoniker [update, 23.6.]

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Berlin - Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Kirill Petrenko, wird neuer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Das Orchester habe den 43-Jährigen zum Nachfolger von Sir Simon Rattle gewählt, teilte es anlässlich einer Pressekonferenz am Montagmittag mit.

Eine erste geheime Wahl war Anfang Mai nach stundenlangen Diskussionen ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Daraufhin hatte das Orchester die Abstimmung verschoben. Wann Petrenko in Berlin anfängt, sei noch Thema von Verhandlungen, hieß es. Sein Vertrag mit der Bayerischen Staatsoper laufe noch bis 2018.

Petrenko, einer der Stars der jüngeren Dirigenten-Generation, gehörte von Anfang an zum engeren Kreis der Kandidaten. Im Gespräch waren auch Christian Thielemann (Staatskapelle Dresden) und Andris Nelsons (Boston Symphony Orchestra). Auch der Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, Daniel Barenboim, und Gustavo Dudamel (Los Angeles Philharmonic), wurden genannt.

Petrenko wurde im russischen Omsk geboren, 1990 zog er mit seiner Familie nach Vorarlberg in Österreich. Dort war sein Vater Geiger im Symphonieorchester. Von 2002 bis 2007 war Petrenko Generalmusikdirektor an der Komischen Oper Berlin. Im September 2013 trat Kirill Petrenko sein Amt als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper an.

Bei den Berliner Philharmonikern trat er mehrmals als Gastdirigent auf. In diesem Sommer dirigiert Petrenko bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth Frank Castorfs «Ring»-Inszenierung zum letzten Mal.

 

Biographie Kirill Petrenko

 

[update, 23.6.]

dpa - Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper, beglückwünschte Petrenko zur Berufung nach Berlin, fügte aber hinzu: «Gleichzeitig freue ich mich, dass Herr Petrenko und ich gemeinsam eine vom Bayerischen Kultusminister angebotene Vertragsverlängerung an der Bayerischen Staatsoper anstreben», erklärte Bachler. Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) erklärte, über die konkreten Vertragsmodalitäten werde zur Zeit verhandelt.

Rattle hatte angekündigt, dass er seinen Vertrag über das Jahr 2018 nicht verlängern werde. Der Brite ist seit 2002 in Berlin im Amt. 2017 tritt er als Chefdirigent des London Symphony Orchestra an und will dann ein Jahr lang zwischen Berlin und London pendeln.

Petrenko tritt in die Fußstapfen von Philharmoniker-Chefs wie Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan und Claudio Abbado. «Man kann es gar nicht in Worte fassen, was in mir gefühlsmäßig vorgeht: von Euphorie und großer Freude bis zu Ehrfurcht und Zweifel ist da alles drin», erklärte der Dirigent laut Philharmoniker.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sprach von einer «glänzenden Wahl». Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, der russische Dirigent kehre in die Stadt zurück, wo er als Musikdirektor der Komischen Oper große Erfolge gefeiert habe.

 

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