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Hamburg - Hamburgs Generalmusikdirektorin Simone Young verabschiedet sich nach zehn Jahren mit einem Wunschkonzert aus Hamburg. «All die Jahre haben die Hamburger gehört, was ich spielen wollte, jetzt dürfen die Hamburger wählen», sagte die australische Dirigentin am Mittwoch in Hamburg bei der Vorstellung ihrer letzten Konzertsaison 2014/2015 mit den Philharmonikern. Sie verlasse Hamburg mit einer «gewissen Zufriedenheit, (...) diese sehr wertvollen Schätze der Stadt Hamburg gut betreut zu haben und weitergeben zu können«», sagte die 53-Jährige. «Das gibt ein gutes Gefühl.»
Die Australierin will in Zukunft als freie Dirigentin in der Nähe ihrer Töchter in England leben. Sie war 2005 an die Hamburger Staatsoper gekommen. International machte sie sich als Wagner-Dirigentin einen Namen, auch in Hamburg schmiedete sie mit großem Erfolg ihren eigenen «Ring» in der Regie von Claus Guth. Im «Wagner-Wahn» dirigierte Young 2013 zehn Hauptwerke des Komponisten in drei Wochen. Ihr Nachfolger wird der ehemalige Münchner Generalmusikdirektor, Kent Nagano.
«Ich darf auf zehn erfüllte, kreative und bereichernde Jahre als Generalmusikdirektorin dieser Stadt und ihres großartigen Orchesters zurückblicken», schreibt Young im Vorwort des Programmheftes. Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) ergänzt: «Simone Young hat in diesen Jahren mit den Philharmonikern den Ruf Hamburgs als Musikstadt maßgeblich geprägt.» Ein besonderes künstlerisches Highlight sei für sie die Einspielung aller elf Sinfonien Anton Bruckners, die im kommenden Jahr vollendet sein wird.
«In der nächsten Spielzeit werden wir einige Kreise schließen, die mir für die Entwicklung des Orchesters wichtig waren», sagte Young. Neben hochkarätigen Künstlern wie Midori, Pinchas Zukerman oder Klaus Florian Vogt präsentiert Hamburgs Generalmusikdirektorin Raritäten wie etwa Franz Schmidts «Das Buch mit sieben Siegeln». Zu den weiteren Gästen zählen Solisten wie Katia und Marielle Labèque, Carolin Widmann, Boris Berezovsky, Jörg Widmann oder Cédric Tiberghien.